Ferrari in Barcelona, Mercedes in Le Castellet: Die Pirelli-Testfahrten nahmen nach fast einmonatiger Pause wieder Fahrt auf - Räikkönen und Wehrlein am Steuer
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Die Reifentests von Pirelli für die Saison 2017 wurden am Dienstag fortgesetzt. Nachdem Ferrari und Red Bull Anfang August in Fiorano und Mugello bereits Testfahrten mit Prototyp-Pneus für das kommende Jahr gefahren sind, wurde das Programm am 6. September auf gleich zwei verschiedenen Strecken wieder aufgenommen: Ferrari fuhr mit Kimi Räikkönen in Barcelona, Mercedes mit Pascal Wehrlein in Paul Ricard. Es war der erste Test für die Silberpfeile, auch Räikkönen konnte sich erstmals ein Bild von den neuen schwarzen Walzen machen. Bei beiden Tests wurden Slick-Reifen verwendet.
Die eingesetzten Boliden sind umgebaute 2015er Autos, die den größeren Abtrieb (um rund 20 Prozent), der im kommenden Jahr gefahren wird, simulieren sollen. Weitere Modifikationen wurden an den Testautos nach den ersten Ausfahrten im August angebracht. Hintergrund: Durch die Reglementänderungen 2017 werden die Autos rund vier Sekunden schneller werden, außerdem wachsen die Reifen in der Breite: von 245 Millimeter auf 305 Millimeter am Vorderreifen, von 325 Millimeter auf 405 Millimeter hinten.
"Wir müssen sichergehen, dass wir eine Basis haben, ein Abtriebsniveau, das nahe an dem dran ist, was wir nächstes Jahr erwarten", erklärt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. Denn dieser Aspekt werde großen Einfluss darauf haben, wie sich die Mischungen im nächsten Jahr verhalten werden.
Die Reifen, die getestet wurden, sind aber noch nicht jene, die Ende März 2017 in Australien zum ersten Mal im Renneinsatz sein werden, sondern vorerst nur Prototypen. "Es werden noch immer viele Untersuchungen bei Struktur, Material und Profil unternommen", so Hembery. Er prophezeit schon jetzt, dass erst gegen Ende des Testprogramms alle Komponenten zusammenkommen werden. Von Barcelona hat man Simulationsdaten von den Teams bekommen, daher kann man die neuen Erkenntnisse nun besser einordnen.
Ferrari wird mit Sebastian Vettel am Mittwoch weitere Testfahrten für Pirelli in Barcelona durchführen, Mercedes wird noch bis Donnerstag in Le Castellet mit Pascal Wehrlein fahren. Insgesamt werden bis Jahresende insgesamt 24 Tage von allen drei Teams absolviert werden - die dabei gewonnenen Daten erhalten jedoch alle Teams. Am 29. November findet in Abu Dhabi zwei Tage nach dem letzten Rennen das Finale statt.