Weil die Rennstrecke in Jerez nicht mehr den Ansprüchen von Reifenlieferant Pirelli genügt, könnten die Formel-1-Wintertests künftig in Asien stattfinden
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In Jerez haben die Formel-1-Teams ihre ersten Ausfahrten in diesem Jahr absolviert. Doch das Fazit nach dieser Testwoche fällt gemischt aus. Vor allem Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery hat im Anschluss an die Probefahrten einiges zu bemängeln: "Aufgrund des Asphaltzustands stellt dieser Kurs keine gute Referenz dar", sagt der Brite im Gespräch mit der Zeitung 'O Estado de S. Paulo'.
Der Belag der Strecke sei "sehr rau und eindeutig in einem schlechteren Zustand als vor einem Jahr", hatte Hembery zuvor bereits gegenüber 'Autosport' festgehalten. Nun legt er noch einmal nach und deutet an, dass künftige Wintertests ab 2014 nicht mehr länger in Europa ausgetragen werden könnten: "Ich denke, im kommenden Jahr sollten wir vielleicht nach Bahrain oder Abu Dhabi gehen."
Was aber nicht heißt, dass Pirelli nicht auch gute Erkenntnisse aus den Jerez-Tests gewonnen hat, wie Hembery anmerkt. "Die Fahrer und die Ingenieure haben uns eine positive Rückmeldung gegeben. Es scheint, dass wir unsere Ziele erreicht haben", meint der Brite. "Die Reifen sind schneller und erreichen den optimalen Grip viel eher. Zudem hält ihre Spitzenleistung nun etwas länger an."
Dies soll in der Saison 2013 dazu führen, dass es im Starterfeld erneut sehr eng zugeht. "Wir wollten mehr mechanischen Grip bieten, um die Bedeutung der Aerodynamik zu verringern. Deshalb glauben wir: Der Leistungsunterschied zwischen den großen und mittelgroßen Teams wird geringer sein", sagt Hembery. Möglicherweise liefern bereits die nächsten Tests Aufschluss darüber, ob dem so ist.