Pirelli wird bei Radsturz konservativer werden: Red Bull brockte sich Suppe selber ein

, 30.08.2011

Pirelli will in Zukunft konservativer vorgehen, wenn man Richtlinien für den Radsturz ausgibt. Das Blasen-Dilemma von Spa schob man aber Red Bull zu.

Nach der Kontroverse um Blasenbildung auf den Vorderreifen in Belgien hat Pirelli erklärt, seine Richtlinien bezüglich des Radsturzes in Zukunft noch vorsichtiger zu verfassen. Vor allem bei Red Bull hatte es Probleme durch sich bildende Blasen gegeben, die sich bereits im Qualifying gezeigt hatten. Das österreichische Team war bei seinem Radsturz allerdings über die Empfehlungen von Pirelli hinausgegangen, weswegen der Reifenhersteller meinte, der Rennstall habe sich selbst in diese Position manövriert. "Wir mögen es nicht, in so eine Situation gebracht zu werden. Es ist eine recht unfaire Position. Natürlich hätte man das vermeiden können", sagte Pirelli Motorsport Direktor Paul Hembery.

So hätte Red Bull auch aus der Boxengasse starten und davor das Setup des Autos ändern und neue Reifen aufziehen können. Doch das wollte das Team nicht machen. "Das liegt natürlich im Ermessen der Entscheidungsträger. Das Problem, das wir natürlich haben, ist, dass unser Name an der Seite der Reifen steht und wir damit leben müssen", meinte Hembery. Er erklärte, dass man bei Rennen wie Monza nun noch konservativer mit den Richtlinien für den Radsturz sein werde. "Wenn man zurückschaut, könnte man sagen, wir hatten Vertrauen in die Struktur des Reifens. Wir wussten, die Struktur ist sehr stark und das bewies sich. Es gab gar keine Probleme."

Eine Verkettung verschiedener Umstände

Sogar Red Bull konnte das Rennen gut beenden und erreichte einen 1-2-Sieg. Hembery sagte, dass Körnen und Blasenbildung im Motorsport normale Aspekte des Verhaltens der Reifenmischungen seien. "Das ist nicht unbedingt neu, aber es gibt Limits. Wenn man das im freien Training bemerkt, dann ändern die Teams ihre Geometrie und man würde nicht in so einer Situation ins Rennen gehen. Es war also eine Verkettung verschiedener Umstände", meinte er in Anspielung auf die verregneten Trainings, bei denen nur ganz wenige Runden im Trockenen gefahren werden konnten.

Was Hembery wunderte, war die Tatsache, dass viele Teams trotz der Probleme weiter vermehrt auf den weichen Reifen setzten, obwohl der mittlere Reifen eine sicherere Alternative gewesen wäre - wenn auch etwas langsamer. "Sieht man sich den mittleren Reifen an, dann hat der keine Blasenbildung, er hält mehr Hitze aus. Wir hatten gehofft, sollte jemand Probleme haben, würde er das Rennen mit dem Prime-Reifen fahren, bei dem es keine Probleme gegeben hätte. Aber jeder ging nur auf Leistung und das war enttäuschend." Hembery hatte gehofft, die Leute würden eher auf Nummer sicher gehen, so habe man aber nun einiges zu überdenken. "Die Leistung zählt viel in der Formel 1 und es scheint, die Leute setzen auch was aufs Spiel, um diese Leistung zu bekommen."

Beängstigendes Rennen für Newey

Dass auch Red Bull etwas riskiert hatte, zeigte sich an Aussagen von Adrian Newey, der meinte, eines der beängstigenden Rennen erlebt zu haben, an dem er je beteiligt war. "Da rutscht einem das Herz in die Hose, denn die oberste Pflicht ist es, sich um die Sicherheit des Fahrers zu kümmern und man versucht da eine Entscheidung zu treffen und sicherzustellen, dass das Auto sicher ist, während man sich aus Sicht der Leistung nicht zu sehr einschränken will. Ich fand das eine schwierige Entscheidung und am Ende des Rennens war ich sehr erleichtert, dass beide Fahrer in Sicherheit waren", sagte der Red Bull Technikchef der BBC.

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