Die Rivalität der Formel-1-Champions trieb schon in Jugendjahren skurrile Blüten - als sie noch Freunde waren und gemeinsam von der großen Karriere träumten
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Dass Nico Rosberg und Lewis Hamilton auf der Rennstrecke erbitterte Rivalen waren, ist hinlänglich bekannt. Wie weit der Konkurrenzkampf zwischen den Formel-1-Weltmeistern schon während ihrer Freundschaft in Jugendtagen ging, lässt der Deutsche im Gespräch mit dem 'ZEITmagazin MANN' durchblicken. "Wir wollten immer besser sein als der andere, auch wenn es ums Pizzaessen ging", erinnert sich Rosberg. "Man will einfach das eine Stück mehr essen. Total übertrieben."
Auch auf dem Jetski oder auf dem Wakeboard hätten sie dem anderen kein Erfolgserlebnis gegönnt. Dabei waren der zurückgetretene Champion und Hamilton dicke Freunde, als sie sich im Kart duellierten - schon damals als Teamkollegen im Mercedes-McLaren-Nachwuchskader. Sie fuhren zusammen in den Urlaub und teilten ihre Träume. "Ich erinnere mich genau, dass wir in Griechenland in einem Restaurant saßen und sagten: 'Stell dir mal vor, vielleicht starten wir in 15 Jahren für das gleiche Formel-1-Topteam und fahren um die Weltmeisterschaft", denkt Rosberg zurück.
Ihr gutes Verhältnis sei letztlich daran gescheitert, dass sie sich im Sport auf Augenhöhe gemessen hätten, glaubt der Deutsche: "Damals waren wir Freunde, heute nicht mehr", unterstreicht Rosberg, der noch immer im gleichen Apartmenthaus in Monaco wohnt wie Hamilton, längst aber nicht mehr zu einem gemeinsamen Fernsehabend vorbeischaut. "Das zu erhalten ist einfach schwierig und geht nur, wenn einer akzeptiert, dass der andere besser ist, und sich unterordnet", sagt er und relativiert damit den Stellenwert vieler Scharmützel, die er sich über die Jahre mit Hamilton geliefert hatte.