Bis zum Sieg hatte der Renault-Defektteufel Verstappen im Würgegriff, jetzt ist Daniel Ricciardo dran: Nach Mexiko droht dem Red-Bull-Star die nächste Rückversetzung
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Lange wurde Daniel Ricciardo in dieser Saison vom Pech verschont, doch nach Mexiko droht nun zum zweiten Mal in Folge wegen einer Gridstrafe ein Start von weit hinten. "Es könnte sein, dass ich eine weitere Strafe bekomme, es ist aus aktueller Sicht wahrscheinlich", bestätigt der Red-Bull-Pilot. Schuld daran ist der Defekt an der Elektromaschine MGU-H, die so wie ein neuer Verbrennungsmotor und ein neuer Turbolader erst beim vergangenen Rennen eingebaut wurden.
"Vielleicht können wir es verhindern, aber dann würden wir wahrscheinlich riskieren, nicht ins Ziel zu kommen", erklärt Ricciardo die Lage. Sollte der Wechsel notwendig sein, würde der aktuelle WM-Vierte, der zwei Rennen vor Schluss 14 Punkte vor Kimi Räikönnen liegt, in der Startaufstellung um zehn Plätze zurückversetzt werden. Wozu er selbst tendiert? "Wenn mir gesagt wird, dass ich damit eine Zehn-Prozent-Chance habe, das Rennen zu beenden, dann würde ich gerne wechseln, wenn es 50 zu 50 steht, dann riskiere ich." Sein Gefühl sage ihm aber, dass die Wahrscheinliche "wohl bei weniger als 50 Prozent liegt".
Außerdem habe ihm sein Ingenieur vor dem Rennwochenende bereits mitgeteilt, dass ein Wechsel "wahrscheinlich" ist. Noch ist aber laut dem Australier gar nicht sicher, ob Renault überhaupt neue Teile liefert, da durch die Defektserie in Mexiko die Komponenten knapp wurden: Die Franzosen waren in der Höhenluft, in der der Turbolader höher drehen muss, um das Leistungsmanko wettzumachen, auf dem falschen Fuß erwischt. Da die Welle zu viel Spiel hatte, beschädigte sie die MGU-H. Während Sieger Max Verstappen Riesenglück hatte, erwischte es neben Ricciardo auch die Toro-Rosso- und Renault-Piloten.
Die unsichere Situation bereitet Ricciardo nun laut eigenen Angaben kein großes Kopfzerbrechen: "Natürlich ist es frustrierend, wenn man nicht ins Ziel kommt, aber das ist leider Teil des Sports. Und das wird immer so sein." Zumal er dieses Jahr schon mehrmals vom Pech anderer Piloten - unter anderem dem seines Teamkollegen - profitiert hat.
In Baku schied der Youngster in aussichtsreicher Position aus, während auch Sebastian Vettel durch seine Rammstoß-Strafe und Lewis Hamilton durch sein Problem mit der Kopfstütze zurückfielen. Und so nutzte Ricciardo, der nur als Zehnter gestartet war und durch einen frühen Stopp weit zurückfiel, die Gunst der Stunde.
"Ich habe damals zugeschlagen", blickt er zurück. "Und ich weiß, dass es manchmal für und manchmal gegen einen läuft. Daher werde ich die guten Tage feiern, da sie nicht jedes Wochenende passieren. Damit muss man klarkommen, denn ich habe mich für diesen Sport entschieden."