Possenspiel um Force-India-Cockpit: "Eine Menge Kandidaten"

, 01.02.2013

Der stellvertretende Teamchef Robert Fernley hat "keine Eile" bei der Suche nach einem zweiten Fahrer und setzt bei der Saisonvorbereitung auf Paul di Resta

Bei Force India ist das letzte Einsatzcockpit der Formel 1 für die Saison zu vergeben. Während Insider schon seit Wochen von einer Vorstellung Adrian Sutils ausgehen, hüllt sich das Team weiter in Schweigen und positionierte auch bei der Präsentation am Freitag in Silverstone nur Paul di Resta für die Fotografen neben dem Auto. Auch ein Testpilot wird noch gesucht. Allerdings zeichnet sich eine Entscheidung innerhalb der kommenden zwei Wochen ab, ehe in Barcelona der zweite Testtermin ansteht.

Der Plan der Vijay-Mallya-Truppe jedenfalls steht. "Auf Paul liegt in Jerez das Hauptaugenmerk", erklärt Robert Fernley im Gespräch mit 'Autosport'. Der stellvertretende Teamchef schenkt dem Schotten das Vertrauen für den Testauftakt: "Wenn es um Jerez geht, gibt es keinen Besseren, um die ganze grundlegende Arbeit zu erledigen und das Auto für Barcelona vorzubereiten." Das allgemeine Stirnrunzeln, warum bei der Präsentation nur ein Fahrer Interviews gab, beunruhigt Fernley nicht.

Bianchi als Testpilot eingeplant

"Die Hauptsache war es, den VJM06 und zwei neue Partner zu zeigen. Dafür brauchte es nur einen Piloten", gibt er sich abgeklärt, rechnet jedoch mit einem Ende des Versteckspiels, das er mit Langzeitplänen und einer überlegten Entscheidung begründet. "Wir haben dabei keine Eile. Aber danach (dem Jerez-Test, Anm. d. Red.), so glaube ich, sind die Besitzer bereit, das komplette Aufgebot zu verkünden, das uns 2013 und darüber hinaus begleiten wird", so Fernley weiter.

Man darf gespannt sein. Nicht nur auf den Verkündungszeitpunkt, auch auf dessen Inhalt. Denn eigentlich hatten Mallya und Co. den Fahrermarkt gar nicht bemühen wollen. "Es war nicht unser Plan, nicht mit der Kombination von Nico (Hülkenberg, Anm. d. Red.) und Paul weiterzumachen", meint Fernley. Es sollte Kontinuität geben, auch mit einer französischen Nachwuchshoffnung. "In einer idealen Welt hätten wir Jules zwei Jahre lang als dritten Fahrer eingesetzt", sagt der Co-Teamchef über Bianchi.

Kein Ausscheidungsfahren

Das wirft die Frage auf, ob der Ferrari-Junior nicht der logische Kandidat für den Drive 2013 ist. Allerdings bringt er wenig Sponsorengelder mit, auf die die klamme Force-India-Truppe aber angewiesen ist. "Ist Jules bereit für ein Einsatzcockpit? Ja, ist er. Absolut", gibt Fernley den Spekulationen neue Nahrung und spielt einmal mehr die Zeitkarte. "Wir müssen aber sicherstellen, dass wir alles bedenken." Und damit dürfte neben der sportlichen auch die wirtschaftliche Perspektive gemeint sein.

Ein Ausscheidungsfahren um einen Vertrag wird es bei Force India definitiv nicht geben. "Wir haben eine Menge Leute, die wir uns wegen des Einsatzcockpits und wegen des Postens als Testfahrer gerne ansehen würden", erklärt Fernley, betont aber, die Betreffenden zuvor nicht unbedingt auf Herz und Nieren prüfen zu müssen, sondern lieber direkt in den Fahreinsatz zu schicken. "Sobald die Basisarbeit getan ist, holen wir den zweiten und dritten Piloten nach Barcelona."

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