Primavera bei Ferrari: "Sind wir gar nicht mehr gewohnt"

, 20.09.2014

Während Alonso dank mehr Konstanz eine Kampfansage an Mercedes lanciert, lobt Räikkönen "Fortschritte nach seinem Geschmack" - Defektursache unklar

Kaum hat Luca di Montezemolo seinen Rücktritt erklärt, läuft es für Ferrari wieder besser. Im Qualifying zum Singapur-Grand-Prix am Samstag überzeugte ein lange um die Pole-Position mitkämpfender Fernando Alonso als Fünfter (+0,173 Sekunden) ebenso wie ein formverbesserter Kimi Räikkönen (+0,489 Sekunden) auf Rang sieben. Für den Finnen wäre mehr drin gewesen, hätte ihn im dritten und letzten Qualifying-Abschnitt nicht ein mysteriöser Antriebsdefekt gestoppt.

Alonso wertet es als Erfolg, Fortschritte bei der Setuparbeit im Zeittraining unter Erfolgsdruck umgesetzt zu haben: "Wir waren im Freien Training gewohnt konkurrenzfähig. Im Qualifying haben wir immer verloren, aber heute sind wir bei der Stange geblieben", lobt der Spanier die viel gescholtene Scuderia, auch wenn sich der Aufwärtstrend nicht in Positionen manifestiert: "Tolle Neuigkeiten. Am Ende sind wir wie fast immer Fünfter, aber nur rund zwei Zehntelsekunden von der Pole-Position entfernt."

Auch Räikkönen unterstreicht positive Aspekte: "Am Vormittag haben wir Veränderungen am Auto durchgeführt, die sich bezahlt gemacht haben", erklärt der Ex-Weltmeister, der zuletzt immer wieder individuelle Probleme mit dem F14 T beklagte. "Sie waren gut und ganz nach meinem Geschmack. Der Wagen fuhr, wie ich es mir wünschte, doch dann traf mich dieses Problem. Wir haben einen guten Job gemacht, aber so ist Motorsport", bilanziert Räikkönen infolge seines Defekts in Q3.

Alonso will Mercedes mit starker Strategie angreifen

Die Ursache ist zunächst unbekannt: "Wir haben noch keine Daten, aber ich denke, dass es mit der Elektronik zusammenhängt. Die Power war völlig weg, als ich Vollgas gegeben habe", schildert Räikkönen. Pat Fry sah die Sache am Kommandostand ähnlich, beginnt im Gespräch mit 'Sky Sports F1' aber mit einer großen Portion Seelenbalsam für den gebeutelten Superstar: "Kimi ist fantastisch gefahren und war mit Fernando auf Augenhöhe. Wir verstehen noch nicht im Detail, was schiefgegangen ist."

Der Chefingenieur wird ausklamüsern müssen, welche der sechs Antriebskomponenten den Spielverderber markierte: "Es gab ein Elektronikproblem, was anhand der Funkkommunikation deutlich wurde. Um nichts zu beschädigen, mussten wir sofort anhalten. Ich bin nicht sicher, welche Komponente sich ausgeschaltet hat, denn es waren alle vom Herunterfahren betroffen", meint Fry, ist mit der Leistung insgesamt aber zufrieden: "Wir haben uns verbessert, besonders im Vergleich zu Williams."

Bei Ferrari sind die Ansprüche bescheidener geworden, schließlich würdigt Fry es, die zweite Hürde genommen und sich als dritte Kraft unter den Teams behauptet zu haben: "Mit dem Einzug in Q3 ist uns ein Erfolg gelungen. Dass Red Bull stark sein würde, war wegen ihres Vorteils beim Abtrieb klar, da hätte man sie sogar noch besser erwartet." Alonso will im Rennen die Spitze angreifen: "Das sind wir gar nicht mehr gewohnt", bemerkt der Asturier und legt sich einen Plan zurecht: "Wir brauchen einen guten Start, überholen zwei oder drei Autos und sind dann auf eine starke Strategie angewiesen. Der Reifenabbau wird sehr wichtig."

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