Eigentlich waren die Teams nach Bahrain gekommen, um bei heißen Temperaturen Reifen zu testen. Doch bei Ferrari machte die KERS-Kühlung schlapp.
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Nur für einen Tag erwischten die drei abtrünnigen Teams in Bahrain beste Testbedingungen. Am Dienstag erschwerte der Wettergott ihnen erneut das Testgeschehen, wobei Ferrari, BMW Sauber und Toyota trotzdem mit ihren Entwicklungsarbeiten fortfahren konnten. Ein Sandsturm, wie zweimal in der vergangenen Woche, blieb diesmal aus. Auf Temperaturseite wurden die Wünsche erfüllt: bis zu 30 Grad hatte es in der Wüste - bestes Wetter, um die Reifen für die Europasaison auszuprobieren. Deswegen war man ja schließlich aus dem kühlen und nassen Europa in die Wüste geflüchtet.
KERS-Problem bei Ferrari
Für Kimi Räikkönen stand der Tag unter keinem guten (KERS)-Stern. Nach einer Reihe von Setup-Runs bekam er gegen Mittag Probleme mit der KERS-Kühlung und musste mehr als drei Stunden an der Box auf die Reparatur seines Autos warten. Erst kurz nach 15:00 Uhr konnte er wieder auf die Strecke gehen. Ferrari klagte mal wieder über KERS, zog aber zumindest nützliche Lehren daraus: man konnte zum ersten Mal die Sicherheitsprozedur bei einem KERS-Problem durchlaufen - alles ohne Probleme. Und noch eine gute Nachricht gab es für den Finnen: am Ende des Tages stand er doch auf Platz 1 der Zeitenliste.
Jarno Trulli kam mit den Bedingungen gut zurecht. Der Italiener arbeitete am Setup, den Reifen und der Aufhängung des TF109 und landete am Ende des Tages hinter Kimi Räikkönen auf dem zweiten Platz. "Es war ein sehr guter Test für uns", sagte er nach über 2.000 Kilometern in der vergangenen und dieser Woche. Am Mittwoch übergibt er das Lenkrad an seinen Teamkollegen Timo Glock.
"Ich bin mit dem Auto zufrieden. Es scheint konkurrenzfähig und zuverlässig zu sein." Das sei eine solide Basis für die anstehende Saison. "Trotzdem gibt es noch viel zu tun bis zum ersten Rennen und die anderen Teams haben noch alle Chancen, große Fortschritte zu machen." Technikchef Pascal Vasselon ist ebenfalls zufrieden. "Die Zuverlässigkeit des TF109 ist beeindruckend und hilft uns, das Meiste herauszuholen", so der Franzose.
Schaum bei BMW Sauber
Bei BMW Sauber kam am Dienstag Nick Heidfeld zum Zug. Er übernahm das Auto von Christian Klien und konzentrierte sich auf das mechanische Setup, verschiedene Dämpferspezifikationen und Drehstabfedern. Am Vormittag und am Ende des Tests absolvierte er zudem einige Startübungen.
"Ich bin zum ersten Mal mit dem neuen Auto bei warmen Bedingungen gefahren", erklärte Heidfeld, "es war also wichtig, mehr über die Balance zu lernen." Nach 104 Runden war er mit dem Ergebnis zufrieden. "Insgesamt war es ein guter Tag, weil wir viele verschiedene Setuplösungen ausprobieren konnten. Ich bin damit zufrieden, wie das Auto auf Veränderungen reagiert."
Am Vormittag blieb der BMW Sauber einmal auf der Strecke stehen, als ein Killswitch die Hauptelektronik lahm legte und den automatischen Feuerlöscher auslöste. Nach einer größeren Säuberungsaktion (vom Feuerlöschschaum) und einer Modifikation am Killswitch ging es für Heidfeld aber problemlos weiter. Der Deutsche wird auch am Mittwoch im Auto sitzen.