Qualifying : Barrichello auf Pole, Vettel auf 16

, 17.10.2009

Nach mehr als zweieinhalb Stunden stand Rubens Barrichello als Pole-Mann für den Brasilien GP fest. Mehrere Regenunterbrechungen verzögerten das Qualifying.

Die Fans mussten lange warten, erst nach 160 Minuten stand der Pole-Setter für den Großen Preis von Brasilien fest. Dafür wurden die Fans mit einem Herzschlagfinale mit Bestzeitverbesserungen im Sekundentakt belohnt. Das beste Ende hatte Rubens Barrichello für sich: Der WM-Anwärter fuhr in 1:19.576 Minuten die schnellste Zeit des dritten Qualifyings, das wegen einiger Unfälle und starker Regenfälle mit starker Verspätung beendet wurde.

Im entscheidenden Qualifying setzte sich Barrichello gegen Mark Webber und Adrian Sutil durch. Die drei Piloten fuhren als einzige eine Zeit unter 1:20 Minuten. Barrichellos WM-Rivalen Jenson Button und Sebastian Vettel erlebten eine frustrierende Qualifikation. Button startet nur von Platz 14, Vettel sogar nur von 16. Hinter Barrichello, Webber und Sutil reihten sich Jarno Trulli, Kimi Räikkönen und Sebastien Buemi ein. Die Top10 komplettierten Nico Rosberg, Robert Kubica, Kazuki Nakajima und Fernando Alonso.

Frühes Aus für Vettel

Der Regen forderte im ersten Qualifying gleich mehrere namhafte Opfer: Neben den beiden McLaren von Heikki Kovalainen und Lewis Hamilton schieden auch Nick Heidfeld und Giancarlo Fisichella aus. Der Italiener blieb mit seinem Ferrari schon zu Beginn des Trainings nach einem Dreher im Senna S stehen und war damit raus.

Die größte Enttäuschung des ersten Qualifyings war Sebastian Vettel: Der WM-Anwärter scheiterte als 16. am Weiterkommen ins Q2 und stapfte schwer enttäuscht aus der Box. Trotz mehrer Anläufe schaffte es Vettel nicht, eine Rundenzeit zu erzielen, die ihm Platz 15 oder besser ermöglichte.

Der enttäuschte Vettel begründete sein Ausscheiden mit dem Wetter: "Es war nicht allzu schlecht, es hat auch nicht allzu viel gefehlt, alle lagen eng beieinander. Als endlich freie Bahn hatte, war aber zu viel Wasser auf der Strecke. Ein, zwei Zehntel wären noch drin gewesen, das wäre genug gewesen." Jetzt beginnt er das Rennen von Startplatz 16.

"Daraus müssen wir das Beste machen", so Vettel. "Ich bin heute mehr geschwommen, als Auto gefahren - ich habe meinen Freischwimmer gemacht. Die Bedingungen waren zum Teil sehr kritisch und die Strecke hatte nur ein Fenster, wo es am schnellsten ging - da waren wir leider im Verkehr, am Schluss als ich freie Bahn hatte, war das Wasser im Weg. Wir starten von ziemlich weit hinten, ich hoffe jetzt, dass es im Rennen drunter und drüber geht und wir nach vorne gespült werden."

WM-Spitzenreiter Jenson Button machte es nur unwesentlich besser: Der Brite schaffte zwar den Sprung ins Q2, kam nach der langen Regenunterbrechung jedoch nicht ins dritte Qualifying. Button schied als 14. in Q2 aus und startet somit nur zwei Plätze vor Vettel. "Die erste Session war okay, da hatten wir eine vernünftige Pace", sagte Button. "Dann habe ich alles gegeben, aber es hat nicht gereicht, wir waren zu langsam. Die Reifen haben abgebaut, es gab keinen Grip. Es war sicherlich ein Fehler, nicht mehr auf Intermediates gefahren zu sein."

Noch mehr Enttäuschte

Nick Heidfeld erklärte sein frühes Ausscheiden so: "Wir sind mehr aufgeschwommen als gefahren. Mein Hauptproblem war, dass ich mit dem Auto nicht hoch genug war. Ich bin aufgeschwommen", klagte er. "Ich hatte nicht gedacht, dass es so nass sein würde. Wir wussten, dass es regnen würde, aber dass es so extrem wird, hätte ich nicht gedacht."

Lewis Hamilton beklagte sich über die Bedingungen. "Eine schwache Leistung, natürlich, aber das das Auto war einfach unfahrbar auf der Gerade", sagte der McLaren-Pilot, der nur Platz 18 belegte. "Es war so schwer für Heikki und mich, es auf der Strecke zu halten und ich hatte auch noch den Ausrutscher, weil ich versucht habe, doch noch mal was herauszuholen. Unser Auto ist nicht für Regen abgestimmt."

Auch Norbert Haug war enttäuscht. "Eine herbe Enttäuschung: Wir waren gestern im Trockenen voll konkurrenzfähig - heute im Nassen war's das krasse Gegenteil - unsere Autos lagen für diese Wassermassen vielleicht zu tief und sind deshalb mehr gesurft als gefahren. An unseren Fahrern lag's sicher nicht." Auch zu Vettels frühes Aus äußerte sich der Mercedes-Motorsportchef: "Für Sebastian tut mir es außerordentlich leid - ein Jammer - aber es war bestimmt kein Fahrerproblem. Kopf hoch - solche Rückschläge machen einen sehr Guten nur noch besser."

Giancarlo Fisichella war das erste Opfer des Qualifyings. Er beurteilte die Bedingungen als zu gefährlich. "Es war überall gefährlich", sagte er. "Selbst in der Boxengasse." Seinen Dreher schilderte er so: "Ich hatte Aquaplaning und drehte mich in einer langsamen Kurve. Dann funktionierte das Anti-Stall nicht und das war es."

Das zweite Qualifying lief nicht lange, dann drehte sich Tonio Liuzzi auf Start- und Ziel und zerlegte seinen Force India in der ersten Kurve. "Mir geht es gut", sagte er. "Es ist nur das Auto beschädigt, davon ist nicht viel übrig geblieben. Hoffen wir, dass wir es für morgen hinbekommen." Den Unfallhergang beschrieb er so: "Ich bin mitten auf der Gerade abgeflogen. Ich war noch nicht am Bremspunkt, habe nichts gemacht, einfach die Kontrolle verloren."

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