Der gut informierte Eddie Jordan sieht den Finnen auf dem Rückweg zur Scuderia, sein Manager kokettiert indirekt mit dem Wechsel - Ferrari lanciert nächstes Dementi
© Foto: Ferrari
Als die gesamte Formel-1-Welt im vergangenen Jahr rätselte, was Lewis Hamilton nach Ablauf seines McLaren-Vertrages machen würde, kannte einer die Antwort bereits: Eddie Jordan. Der Ex-Teamchef, der mittlerweile als TV-Experte für die 'BBC' im Einsatz ist, will die nächste große Personalrochade gerochen haben. Nachdem er schon vor einigen Wochen die Absage Kimi Räikkönens an Red Bull prophezeit hatte, orakelt Jordan jetzt, dass der Finne seine Rückkehr zu Ferrari vorbereite.
Laut dem Iren könnte die Bekanntgabe des Deals schon beim Scuderia-Heimspiel in Monza, das in gut zwei Wochen steigt, offiziell gemacht werden. In Maranello will man davon nichts wissen. Auf Anfrage des Senders weist ein Sprecher die Spekulationen zurück und erinnert an 2012, als eifrig über die Nachfolge Felipe Massas spekuliert wurde: "Das ist genau die gleiche Situation wie im vergangenen Jahr. Nicht nur Kimi, sondern eine lange Liste anderer Fahrer wird bei Ferrari gehandelt", so die Stellungnahme aus Italien.
Sollte tatsächlich der australische Youngster Daniel Ricciardo bei Red Bull unterschreiben - oder bereits unterschrieben haben - und damit Fernando Alonso den Weg nach Milton Keynes verbaut haben, würde wieder Massas Stuhl wackeln. Räikkönen-Manager Steve Robertson gießt weiteres Öl ins Feuer der Gerüchteküche, wenn er der 'BBC' sagt: "Kimi ist ein freier Mann. Er hat noch immer mehrere Optionen." Offiziell bestätigt ist derzeit nur eine, nämlich Lotus. Teamchef Eric Boullier hat angekündigt, den Starpiloten halten zu wollen.
Alonso reagiert per 'Twitter'
Ist Möglichkeit Nummer zwei also wirklich Ferrari? Alternativen scheint es nicht zu geben. Bei Mercedes und McLaren ist die Tinte trocken, sonst hat kein Team das Format für Räikkönen. Was Robertson sonst noch sagt, ist zumindest kein eindeutiger Hinweis auf eine Zukunft bei Lotus. Allerdings ist auch von Ferrari nur zwischen den Zeilen die Rede: "Hinter den Kulissen geschieht viel und ich bin ziemlich zuversichtlich, dass er im kommenden Jahr in der Formel 1 fährt", so der Räikkönen-Vertraute.
Robertson will im Fahrerlager alle Optionen sorgfältig ausloten: "Bis sie bekanntgeben, wer die Cockpits bekommt, ist es mein Job, mit allen Teams zu sprechen und zu schauen, was auf dem Markt ist." Ferrari zählt hier unzweifelhaft dazu, ist aber bemüht, alle Diskussionen um die Zukunft der Fahrerpaarung abzuwürgen: "Im Moment genießt es Priorität, das Auto für Fernando und Felipe auf die Beine zu stellen. Eine Entscheidung über den Kader für 2014 fällt in einem geeigneten Moment, der aktuell nicht da ist", heißt es weiter. Red Bull könnte schon am Wochenende am Rande des Belgien-Grand-Prix Nägel mit Köpfen machen.
Und zur Überraschung der gesamten Szene doch noch den Megadeal mit Alonso präsentieren? Der Spanier selbst schürt Spekulationen, wenn er beim Kurznachrichtendienst 'Twitter' mit einer kryptischen Formulierung auf die Kritik Luca di Montezemolos an seiner Person reagiert: "Der Krieger, der das Schwert benutzt, wenn er beleidigt wird, kann nicht als tapfer angesehen werden. Tapfere Männer weichen nicht zurück, weil sie höhere Ziele verfolgen." Der Ferrari-Präsident hatte die öffentliche Kritik Alonsos am Team als unangebracht bezeichnet.