Kimi Räikkönen ist das ganze Drumherum im Fürstentum zu viel - der Iceman würde lieber einfach in Ruhe Auto fahren
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Für Kimi Räikkönen ist Monte Carlos wie ein rotes Tuch, denn mehr Trubel geht nicht. Im Gegensatz zu fast all seinen Konkurrenten kann er dem glamourösen Wochenende nicht viel abgewinnen. Ein ideales Rennwochenende war für den Finnen hingegen der Grand Prix von Frankreich in Magny-Cours, wo die Formel 1 zum vorläufig letzten Mal 2008 gastierte: "Da war es ziemlich cool, da waren keine Leute. Das Hotel ist nebenan und es ist einfach ein toller Ort. Ich habe es dort immer gemocht, das war purer Motorsport und kein großes Theater", so der Iceman gegenüber 'Reuters'.
Seine besondere Art hat dem kühlen Finnen eine riesige Fanbasis beschert. Schon jetzt legendär ist sein Spruch im Boxenfunk bei seinem Sieg in Abu Dhabi vergangenes Jahr: "Leave me alone, I know what I'm doing", hatte er seinem Chefingenieur deutlich zu verstehen gegeben. Fans druckten sogar T-Shirts mit der Aussage. Räikkönen, der immer wieder betont, im Beruf nicht sein wahres Ich zu zeigen, gibt amüsiert zu, auch er habe nicht immer den Durchblick: "So ist es nicht. Natürlich weiß ich manchmal nicht, was ich tue."
Die Sache mit dem Funkspruch sei völlig aus dem Ruder gelaufen, das sei etwas völlig Normales gewesen: "Es klingt, als würden wir schreien, weil der Funk nicht gerade gut ist. Du schreist so laut du kannst, um sicherzugehen, dass man dich auch versteht. Das passiert immer", stellt Räikkönen klar. Trotzdem sei er auch kein großer Fan von Nachrichten: "Ich werde schon fragen, wenn ich etwas brauche."
In der Vergangenheit vor seinem Rallye-Intermezzo sei das nicht anders gewesen: "Natürlich ist das bei Ferrari und McLaren auch vorgekommen. Ich habe viele Dinge gesagt, aber du hast sie damals nicht im Fernsehen gehört", so der Weltmeister von 2007. Es habe sich seitdem im Grunde nichts verändert: "Auch heute gibt es im Rennen manchmal echt kuriose Sachen zu hören, aber aus irgendeinem Grund zeigen sie die nicht live. Für das Team ist das jedenfalls nichts Neues."
Auch die Social-Network-Gewohnheiten einiger Kollegen sind für Räikkönen vollkommen unverständlich: "Ich nutze kein Facebook. Wenn ich mein Handy wegwerfen könnte, würde ich es wahrscheinlich tun. Es ist immer stummgeschaltet und ich mag es nicht, wenn es klingelt und jemand ruft an." So regele er Dinge lieber privat mit seinen Freunden oder der Familie. Der Iceman ist eben Rennfahrer durch und durch: "Ich bin hier zum Fahren und, um Rennen zu gewinnen, so einfach ist das."