Kimi Räikkönen hat seinen Vertrag bei Ferrari verlängert und wird 2016 in seine sechste Saison bei der Scuderia gehen - Nicht immer war es für beide Seiten einfach
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Kimi Räikkönen wird Ferrari und der Formel 1 mindestens bis Ende 2016 erhalten bleiben. In dieser Woche verlängerte der "Iceman" seinen Kontrakt mit der Scuderia um ein weiteres Jahr. Bei der Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Belgien hat sich der 35-Jährige nun persönlich zu seiner Vertragsverlängerung geäußert - und in seiner bekannten Art und Weise erklärt, warum sich für ihn in Spa trotz des neuen Kontrakts nichts ändern wird.
"Die Sache mit dem Vertrag wird unsere Herangehensweise an das Wochenende nicht ändern. Hoffentlich werden wir ein gutes Ergebnis holen, aber wir werden die gleichen Dinge machen, wie in allen anderen Rennen auch", antwortet der Finne auf die Frage, ob er nach der Unterschrift erleichtert sei. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, dass Ferrari den Finnen durch seinen Landsmann Valtteri Bottas ersetzen könnte.
Dazu kommt es nun nicht. Möglicherweise hatte auch Teamkollege Sebastian Vettel einen Einfluss auf die Entscheidung seines Teams, denn der viermalige Weltmeister hatte sich zuvor in den Medien für Räikkönen starkgemacht. "Ich kenne ihn gut und unsere Beziehung ist sehr gut. Es ist schön", erklärt Räikkönen, der allerdings zugeben muss, dass er die entsprechenden Zitate gar nicht kennt.
Gutes Verhältnis zu Vettel
Trotzdem versichert er, dass zwischen Vettel und ihm ein gegenseitiger Respekt herrscht. "Es ist schön, das von ihm zu hören. Im Rennen wollen wir uns gegenseitig schlagen, aber wir können trotzdem Freunde sein. Das ist für uns als Team auch gut", erklärt der Finne. Mit einem neuen Piloten hätte sich Ferrari womöglich Ärger ins Haus geholt. Unvergessen sind Vettels Auseinandersetzungen mit Ex-Teamkollege Mark Webber bei Red Bull.
Im Hinblick auf das kommende Jahr erklärt Räikkönen derweil gewohnt emotionslos: "Es ist das gleiche wie in jedem Jahr: Wir wollen uns so gut wie möglich schlagen und hoffentlich um die Meisterschaft kämpften. Ich bin mir sicher, dass wir im nächsten Jahr ein Auto haben werden, das noch etwas besser ist als das diesjährige. Das Team arbeitet gut zusammen und alle fühlen sich sehr wohl."
"Natürlich bin ich glücklich, dass ich dort bleiben kann. Jetzt wollen wir eine gut zweite Saisonhälfte fahren und das Maximum herausholen", verspricht der Finne und verrät: "Wir wollen natürlich mehr Siege. Wir hatten gute Jahre und schwierige Jahre mit Höhen und Tiefen. Natürlich genießt man es mehr, wenn es gut läuft und man auch Ergebnisse holt."
Zwischen WM-Titel und Entlassung
Tatsächlich war Räikkönens Ferrari-Zeit bisher geprägt von Aufs und Abs. 2007 feierte der Finne einen Einstand nach Maß, als er gleich im ersten Jahr in Rot den WM-Titel gewinnen konnte. Nach der gescheiterten Titelverteidigung 2008 und einem durchwachsenen Jahr 2009 musste er gehen. Die Scuderia bezahlte den Finnen lieber fürs Nicht-Fahren, um im Team Platz für Fernando Alonso zu schaffen.
Räikkönen kehrte der Formel 1 zwei Jahre den Rücken und wagte 2012 sein Comeback bei Lotus - mit Erfolg. In zwei Jahren gewann der Finne zwei Rennen, stand 15 Mal auf dem Podium und landete somit wieder auf dem Radar der Scuderia. Dort erlebte er 2014 mit nur 55 Punkten und WM-Platz zwölf allerdings das wohl schwierigste Jahr seine Formel-1-Karriere. 2015 läuft es nun jedoch wieder besser und in Bahrain kehrte Räikkönen sogar auf das Podium zurück.
"Ich hatte eine großartige Zeit dort und ich bin sehr froh, dass wir auch im kommenden Jahr weiter zusammenarbeiten werden. Ich habe das Gefühl, dass wir in die richtige Richtung arbeiten und in Zukunft tolle Sachen schaffen können", so Räikkönen. "Ich bin sicher, dass noch viele glückliche Tage vor uns liegen", erklärt der bis heute letzte Formel-1-Weltmeister der Scuderia.