Das Red-Bull-Team bleibt auch am sechsten Testtag in Barcelona vom Pech verfolgt und hat erneut Probleme mit dem Renault-Motor
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Der insgesamt sechste Testtag der Formel-1-Testfahrten in Barcelona stand erneut unter keinem guten Stern für Red Bull. Am Mittwoch musste zuerst der Renault-Motor am RB13 gewechselt werden, und dann blieb Verstappen vor Ablauf der Zeit auch noch auf der Strecke stehen. "Leider ist mir nicht das Benzin ausgegangen", berichtet Verstappen.
Nach 102 Runden sorgte der junge Niederländer für die zweite rote Flagge des Tages, nachdem Kimi Räikkönen im Ferrari nach einem Unfall zuvor für die erste Unterbrechung gesorgt hatte. Verstappens Bolide rollte circa 17 Minuten vor Schluss aus und blieb ausgerechnet in Kurve 13 stehen: "Wir waren zwei Runden unter einer Renndistanz und haben viele Daten gesammelt. Aber leider mussten wir das Auto anhalten. Der Grund dafür ist das gleiche Problem wie heute Morgen."
Vor der Mittagspause gab es Unregelmäßigkeiten in den Daten und deshalb entschloss sich das Team, den Motor an Verstappens Auto zu wechseln. Wohl nicht ganz ohne Grund schimpft Red-Bull-Berater Helmut Marko im Gespräch mit 'Formula1.com': "Was uns noch fehlt, sind Zuverlässigkeit und Power." Das hat sich auch am heutigen Testtag bewahrheitet. Doch nicht nur Red Bull hatte Ärger mit dem Motor, auch Toro Rosso und das Renault-Werksteam hatten bereits mit dem Fehlerteufel im Aggregat zu kämpfen.
Motorwechsel am Mittag als Vorsichtsmaßnahme
Chefingenieur Guillaume Rocquelin erklärt: "Vor der Mittagspause haben wir in den Daten etwas Ungewöhnliches bemerkt, und weil wir uns am Nachmittag auf die Rennsimulation konzentrieren wollten, haben wir beschlossen, den Motor zu tauschen, um kein Risiko einzugehen." Zwar habe man Zeit verloren, aber es sei die richtige Entscheidung gewesen, weil Verstappen das geplante Programm abspulen konnte.
"Gegen Ende des Tests hatten wir erneut ein Problem, das wir uns jetzt genau anschauen müssen. Es war kein idealer Tag und wir hätten gerne mehr Einstellungen ausprobiert", sagt er. Somit verlor Red Bull auch heute wieder an Streckenzeit, und der Rückstand bei der Laufleistung wuchs weiter an.
"Ich bleibe immer guter Dinge und versuche, nicht zu sehr daran zu denken. Dazu sind die Tests da: alle Teile zu beanspruchen, zu sehen wie gut sie sind und was du verbessern kannst. Auf jeden Fall haben wir heute viel gelernt und das ist wichtig für die Zukunft", relativiert Verstappen.
Aerotest und Rennsimulation geplant
Vor dem Motortausch hatte Red Bull Aerotests durchgeführt, die Linien von gelber FloViz-Farbe waren an Verstappens Auto deutlich zu erkennen. Der Niederländer setzte seine schnellste Rundenzeit (1:20.432 Minuten) am Vormittag auf Soft-Reifen und belegt damit den vierten Platz, mit 1,122 Sekunden Rückstand auf den Tagesschnellsten Valtteri Bottas im Mercedes (1:19.310 Minuten).
Doch zu Mittag kam die Hiobsbotschaft aus dem Red-Bull-Lager: Motorwechsel. Rund vier Stunden verbrachte der RB13 in der Box und dem Team ging wertvolle Streckenzeit verloren. Zeit, die die Mannschaft aus Milton Keynes gerne genutzt hätte, um Daten über Reifen und Aerodynamik zu sammeln.
Als der RB13 wieder einsatzbereit war, stand eine Rennsimulation auf dem Programm und Verstappen spulte insgesamt 102 Runden ab, bevor er kurz vor dem Ende des Tests auf der Strecke stehen blieb.Trotz Defekten ist Verstappen zufrieden mit seinem Auto:"Das Auto wird lebendiger. Wir beginnen mehr zu pushen. Es ist ein vorhersehbares Auto: Wenn du einlenkst, weißt du genau, was es machen wird. Das ist immer sehr gut. Es ist schöner in die Kurve zu fahren."
Auch von der fast abgeschlossenen Rennsimulation war er angetan: "Die Rennsimulation am Nachmittag war gut - ziemlich lang! Es ist langweilig wenn du alleine draußen bist, aber es hat sich alles gut angefühlt." Trotzdem hat das Team noch viel Arbeit vor sich, da noch nicht alle Varianten getestet worden sind, ergänzt der Niederländer.