Red Bull: Crashtest erst zehn Tage vor Jerez

, 28.01.2014

Teamchef Christian Horner erklärt, dass Red Bull mit dem RB10 recht spät fertig wurde - Kritik an der Einführung der umfangreichen neuen Formel-1-Regeln

Selbst die Weltmeister gerieten im Winter unter Zeitdruck: Wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Rande der ersten Testfahrten in Jerez erklärt, wurde der neue RB10 erst kurz vor der Abfahrt nach Spanien fertig. Und das war nicht die einzige Verzögerung im Rennstall von Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo, denn zum Auftakt am Dienstag fuhr der Red Bull erst einmal gar nicht. Ein Fehlstart?

Teamchef Horner relativiert den überraschend ruhigen Vormittag seines Teams und bittet angesichts der Situation um Verständnis: "Es handelt sich um ein vollkommen neues Auto, das sich derzeit noch in der Fertigstellung befindet. Da sind ein paar Probleme aufgetreten", so der Brite. "Wir wollen nun eben alles in Ordnung haben, ehe wir damit auf die Strecke gehen. Hoffentlich gelingt das schon bald."

Während Weltmeister Vettel davon sprach, dass ein Teil "falsch herum" montiert worden sei, will Horner nicht zu sehr ins Detail gehen. Nur so viel: "Dieses Fahrzeug ist wesentlich komplizierter als sein Vorgänger. Das Team hat hinter den Kulissen richtig gute Arbeit geleistet, um den Rennwagen hinzukriegen. Wir haben beispielsweise gerade mal vor zehn Tagen mit den Crashtests begonnen."

In der Vergangenheit war Red Bull wesentlich eher mit dieser Aufgabe beschäftigt. Doch im Gegensatz zu einigen Konkurrenten aus dem Formel-1-Fahrerlager ist das Team am ersten Tag in Jerez schon mit einem (fast) fertigen Auto vor Ort. Was Horner offenbar als Erfolg wertet: "Es ist schon eine Leistung, beim ersten Test überhaupt ein komplettes Fahrzeug in der Garage zu haben."

Der Red-Bull-Teamchef führt diese Situation auf die große Reglement-Umstrukturierung der Formel 1 zurück. Und eben diese hat bei ihm anscheinend einen fahlen Beigeschmack hinterlassen. "Diese Regeln wurden wohl zur falschen Zeit eingeführt. Denn die Kosten sind sehr hoch. Es sind die umfangreichsten und teuersten Regeländerungen, an die ich mich erinnere", sagt Horner in Jerez.

Und damit übt der Teamchef von Vettel und Ricciardo Kritik am Kurs der Formel 1. Horner weiter: "Natürlich muss die Formel 1 mit der Zeit gehen, aber das Timing dieser Regeländerungen darf man schon hinterfragen. Es gibt schließlich viele Autos, die ziemlich wenige Aufkleber tragen." Werksteams seien zwar meist fein raus. "Doch vor allem für die Kundenteams ist die Situation alles andere als einfach."

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