Red Bull gefrustet: Aus Heim- wird Trauerspiel

, 22.06.2014

Daniel Ricciardo ist wegen Platz acht bitter enttäuscht und konnte sich über ein Last-Minute-Manöver gegen Nico Hülkenberg nicht wirklich freuen

Organisatorisch war die Österreich-Rückkehr der Formel 1 für Red Bull ein Totalerfolg, sportlich ein kompletter Reinfall. Nach dem Ausfall Sebastian Vettels und dem achten Platz für Daniel Ricciardo am Sonntag in Spielberg war bei allen Beteiligten der Frust greifbar. Selbst das Lachen des Australiers, der zumindest noch ein paar WM-Punkte rettete, fiel weniger breit aus als gewohnt. "Es war ein trauriges Rennen", sagt er gegenüber 'Sky Sports F1' und fügt an: "Ich war mit mir selbst unzufrieden."

Schon der Start lief für den 24-Jährigen, der von Platz fünf losfuhr, nicht wie geplant: "Es ist nie schön, wenn es gleich in der ersten Runde nach hinten geht. Von der Linie weg war es noch einer der besseren Starts in diesem Jahr", berichtet Ricciardo und schildert, dass sich Unheil über ihm zusammenbraute. "Kevin (McLaren-Pilot Magnussen; Anm. d. Red.) kam auf der Innenbahn besser weg. Außen zu bleiben war die falsche Entscheidung, wegen des wulstigen Randsteins verliert man dort zu viel Zeit."

Auf der Geraden hatte der mit dem schwachbrüstigen Renault-Antrieb ausgestattete RB10 sowieso schon seine Probleme, ein falsch erwischter Kurvenausgang führte geradewegs ins Verderben. Ricciardo fiel ins Mittelfeld zurück und verlor in Kampfgruppen viel Zeit, die er auch mit aggressiver Fahrweise nicht mehr kompensieren konnte. "Immerhin hat mir das letzte Manöver ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert", erinnert er an eine geglückte Passage des Force-India-Piloten Nico Hülkenberg.

Horner: "Es war frustrierend

"Der ganze Tag war nicht berauschend, also hatte ich das Gefühl, dass ich noch etwas Tolles anstellen müsste. Es gab nicht viel zu verlieren", fasst Ricciardo die Ausgangslage zusammen. Von den technischen Problemen seines Teamkollegen Vettel erfuhr der Youngster im Cockpit übrigens nichts: "Solche Dinge passieren. Ich habe im Funk ständig Anweisungen bekommen: 'Mach' dies, drück' das!' Ob es mit Seb zu tun hatte, weiß ich nicht", so Ricciardo. Auch die Laune des Teamchefs hielt sich in Grenzen.

Christian Horner stöhnt: "Es war frustrierend. Wir hatten heute ein Problem nach dem anderen." Obwohl es erneut Antriebspartner Renault war, der die Vettel-Nullrunde zu verantworten hatte, demonstriert der Teamchef Solidarität mit den Franzosen. "Wir haben alle Titel und alle Rennen mit ihnen gewonnen. Wir müssen glauben, dass sie die Probleme in den Griff bekommen." Horner spricht davon, dass bestimmte Dinge behoben werden könnten, fügt jedoch an: "Zu diesem Zeitpunkt sollten wir das eigentlich getan haben."

Die ohnehin skurril anmutenden Gerüchte, Red Bull würde demnächst seinen eigenen Antriebsstrang produzieren, verweist er nochmals deutlich ins Reich der Fabeln: "Wir wollen das nicht. Wir sind Chassisdesigner und -produzenten, keine Motorenbauer. Das ist nicht Teil der Red-Bull-Philiosophie. Aber wir wollen vorne mitspielen." Horner bekennt sich zum bisherigen Partner: "Wir werden nächstes Jahr Renault-Motoren haben."

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