Red Bull in Bahrain: Wenn's nicht läuft...

, 02.03.2014

Auch beim letzten Testtag blieb Red Bull nicht von Problemen verschont, wertet den Sonntag allerdings als positiven Abschluss einer schwierigen Woche

77 Runden gelangen Sebastian Vettel am Sonntag. Immerhin. Denn die Teststatistiken der Formel 1 sprechen eine klare Sprache: Mit im Schnitt gerade einmal 27 Runden pro Tag ist der Red Bull RB10 das Schlusslicht in der Boxengasse. Und auch in vielen weiteren Bereichen hat sich das Weltmeister-Team der vergangenen Jahre nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Doch der Sonntag stimmt zuversichtlich.

Zumindest Titelverteidiger Vettel zeigt sich etwas entspannter als noch am Samstag, als er nicht einmal eine einzige Runde geschafft hatte. "Am Sonntag sind uns viele Runden gelungen. Das war gut", sagt Vettel, nach umgerechnet 417 Kilometern und in 1:37.468 Minuten auf Platz neun im Tagesklassement. Mit großem Rückstand nach vorn: Lewis Hamilton (Mercedes) fuhr vier Sekunden schneller.

Und rund lief es wieder nicht bei Red Bull: "Wir haben uns an einer kompletten Renndistanz versucht, doch aus diversen Gründen hat das nicht funktioniert. In zwei Wochen sollte die Situation aber schon etwas anders aussehen", meint Vettel, der sich noch keine Prognose zutraut. "Es ist natürlich schwer zu sagen, wo das Auto steht. Es kommt in diesem Jahr ja nicht nur auf die reine Rundenleistung an."

Red Bull bleibt ohne Tagesbestzeit

Wichtig sei auch die Art und Weise, wie die Runden zustande kommen, so der Weltmeister. Er erklärt: "Es gibt so viele Einstellungsmöglichkeiten. Es geht nicht nur um die Reifen oder darum, wie viel Sprit man im Tank hat. Es gibt auch etliche Motoreinstellungen. Es ist daher unmöglich zu sagen, wo wir uns befinden. Wir müssen aber in vielen Bereichen aufholen. Das steht fest", so der Deutsche.

Der Sonntag, der letzte Testtag in diesem Winter, mache ihm aber Mut. "Wir haben viele Kilometer gemacht und viel gelernt. Das war ein positives Ende einer schwierigen Woche", sagt Vettel, dessen Team übrigens - ganz ungewohnt für die Formel-1-Seriensieger - nicht eine Tagesbestzeit markiert hat. "Wir hatten insgesamt einfach sehr viele Probleme", erklärt Test-Koordinator Andy Damerum.

"Wir haben diese Probleme aber verstanden und hoffen, wir kriegen sie bis Australien in den Griff. Wir wissen: Das Auto hat das Tempo. Das haben wir anhand der Leistung von Daniel (Ricciardo; Anm. d. Red.) erkannt. Jetzt müssen wir die Teile nur noch zusammensetzen und für Zuverlässigkeit sorgen", sagt Damerum und merkt an: "Das Team ist jedenfalls hochmotiviert. Wir geben jetzt einfach alles."

Die Statistiken sprechen gegen Vettel und Co.

Nicht immer ist das aber von Erfolg gekrönt. Wie am Sonntag in Bahrain. "Unser letzter Testtag war eine Mischung aus gut und schlecht", meint Damerum. "Positiv ist, dass wir viele Runden hingekriegt haben. Es gab aber auch wieder ein paar Probleme. Außerdem haben uns die zahlreichen Unterbrechungen natürlich nicht geholfen, auch wenn es am Abend eine Verlängerung der Einheit gab."

"Am Vormittag waren wir gleich gut in Schuss und konnten 44 Runden fahren. Dann gab es aber ein technisches Problem an der Autofront, das wir reparieren mussten", so der Red-Bull-Sprecher. Was er nicht sagt: Ein Bremsdefekt hatte Vettel am Ende der Gerade ins Aus befördert, doch der Deutsche konnte einen Einschlag in die Streckenbegrenzung verhindern. Dennoch folgte eine Zwangspause.

Mit etwas Verzögerung griff Vettel erneut ins Geschehen ein, aber wieder war Red Bull glücklos. Damerum berichtet: "Am Nachmittag konzentrierten wir uns auf Longruns, um uns auf die Rennen vorzubereiten. Das ging zunächst ganz gut. Nach 17 Runden kamen wir zum Reifenwechsel herein, aber rote Flaggen hinderten uns daran, mit dem Programm fortzufahren. So ging es dann auch weiter."

Ein Sinnbild für die Wintertests aus der Sicht der Weltmeister, wie ein Blick auf die Teststatistiken belegt. Denn der durchschnittliche achte Platz im Tagesklassement ist sicher nicht, was man sich für die Probefahrten vorgenommen hat. Immerhin: Nach dem Fehlstart von Jerez (nur 21 Runden an vier Tagen) kam Red Bull nun zumindest besser in Fahrt. Von den eigenen Ansprüchen ist man aber noch weit entfernt.

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