Red Bull liebäugelt mit einem Wechsel zu Mercedes-Motoren: Während Toto Wolff dies nicht ausschließt, hätten Lewis Hamilton und Claire Williams gar keine Freude
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Noch ist es nicht bestätigt, dass Renault in der kommenden Saison Lotus übernimmt und als Werksteam zurückkehrt. Kommt der Deal zustande, dann wären das für Red Bull gute Nachrichten: Die ehemalige Weltmeistertruppe will die Ehe mit Motorenpartner Renault auflösen und liebäugelt mit einem Wechsel zur Antriebsschmiede mit Sitz in Brixworth. Wenn Lotus keine Mercedes-Triebwerke mehr benutzt, dann hätte man dort wieder Kapazitäten frei.
Auch von Seiten Mercedes' gibt man sich durchaus gesprächsbereit, obwohl man damit einen direkten Konkurrenten stärken würde. "Aus Teamperspektive darf man keine Gefangenen machen und muss sich für die opportunistische Herangehensweise entscheiden", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gegenüber 'Sky Sports F1'. "Aber es ist auch die Frage, was wir tun können, damit die Formel 1 funktioniert."
Hamilton bangt: Meint es Mercedes ernst?
Sein Pilot Lewis Hamilton sieht dies naturgemäß anders. Bei ihm hält sich die Begeisterung über die Gerüchte, dass Red Bull in den Genuss von Mercedes-Antriebseinheiten kommt, in Grenzen. Auf die Frage, ob es weise wäre, Red Bull zu beliefern, antwortet er gegenüber 'Sky Sports F1': "Wenn wir es mit dem Gewinn von Weltmeisterschaften ernst meinen, dann wahrscheinlich nicht."
Red Bull ist ein großartiges Team", erörtert er seine Meinung. "Das wäre so, als würden wir Ferrari unseren Motor geben. Wir sind hier um zu gewinnen, also haben wir es nicht wirklich nötig. Finanziell bringt es uns auch nicht wirklich etwas, also sollten wir es so wie jetzt belassen."
Claire Williams wenig begeistert
Das wäre auch Claire Williams recht. Die stellvertretende Williams-Teamchefin, deren Team seit zwei Jahren Mercedes-Antriebseinheit benutzt und seitdem wieder an der Spitze mitfährt, würde eine Zusammenarbeit zwischen Red Bull und Mercedes "ehrlich gesagt nicht großartig finden. Das erfüllt mich nicht mit viel Freude, was glaube ich für alle bei Williams gilt."
Ihr ist aber auch bewusst, dass Williams diesbezüglich keinen Einfluss haben wird: "Wenn sie einen Mercedes-Motor bekommen, dann schön und gut, dann müssen wir uns damit auseinandersetzen. Das machen Mercedes und Red Bull untereinander aus. Daher müssten wir einfach ein besseres Chassis bauen als Red Bull. Nur weil sie einen Mercedes-Motor haben, sind sie nicht automatisch weit vor uns. Es liegt an uns, ein besseres Chassis zu bauen."
Auf die Frage, ob Williams einen privilegierten Status als Kundenteam habe und daher besser betreut werden könnte, verneint sie: "Mercedes ist im Umgang mit seinen Kunden sehr fair."