Red Bull: Qualmend, aber immerhin gefahren

, 20.02.2014

Weltmeister in der Krise: Vettel und Co. loben kleinste Fortschritte als Erfolg aus und wollen sich in Form schuften: "Jungs haben sich auf den Hosenboden gesetzt"

Am Donnerstag wieder nur 59 Runden: Bei Red Bull wird die Krisenstimmung langsam aber sicher zum Dauerzustand, schließlich halten die Zuverlässigkeitsprobleme der Weltmeistermannschaft mit dem RB10 und dem von Renault gelieferten Antriebsstrang beim zweiten Formel-1-Test in Bahrain weiter an. Sebastian Vettel überzeugte als Siebter der Tageswertung mit einer persönlichen Bestzeit in 1:40.340 Minuten (+ 5,430 Minuten) auch nicht durch Tempo. Zeit für Durchhalteparolen.

Der Heppenheimer lobt einen "besseren Tag" und nennt es "ermutigend", endlich mehr Runden abgespult zu haben als noch am Mittwoch sowie beim Testauftakt in Jerez Ende Januar. "Es ist gut, das Auto zu checken, die Zuverlässigkeit zu checken. Aber natürlich gibt es noch eine Menge zu tun", meint Vettel, der vom Vergleich mit der Konkurrenz noch gar nichts wissen will. "Es ist schwierig, darüber zu sprechen, inwiefern wir aufholen", überlegt der 26-Jährige, "weil ich nicht weiß, was die anderen machen." Trotzdem erkennt Vettel "Fortschritte auf jeder Runde".

Dabei stimmt er mit Renningenieurs-Koordinator Andy Damerum überein. Der spricht ebenfalls von einem "guten Tag" und einer "gewaltigen Menge Arbeit" in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. "Die Jungs haben sich wirklich auf den Hosenboden gesetzt", findet er. Der Lohn für die Mühen: Am Morgen war Red Bull dem Zeitplan voraus und hatte alle Probleme des Vortrags im Griff, ehe Vettel gegen 10 Uhr - kurz nach seiner ersten Ausfahrt - wieder mit rauchendem Heck die Box ansteuerte. "Trotzdem haben wir ordentlich Kilometer gemacht", erklärt Damerum.

Der Ingenieur betont den Wert jeder einzelnen Runde und der Daten, die sie liefert. "Das ist Goldstaub. Wir sind noch nicht über den Berg und es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns, aber die eingeschlagene Richtung scheint die richtige zu sein." Immerhin kam Red Bull bereits dazu, die ersehnten neuen Teile zu probieren. Vettel stufte sie prompt als Fortschritt ein, allerdings scheint beim Klassenprimus derzeit fast jede Veränderung wie eine Verbesserung. "Zeiten sind aktuell irrelevant, weil wir uns nur auf die Zuverlässigkeit konzentrieren. Da machen wir Fortschritte", so Damerum.

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