Mit "der besten Aerodynamik", einem verbesserten Renault-Motor und Zweifel an Mercedes' Fahrerpaarung blasen die Österreicher zum Angriff auf die Silberpfeile
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Die Red-Bull-Mannschaft ist sicher, 2017 an die Spitze der Formel 1 zurückzukehren. Rund eine Woche vor der Präsentation des neuen Boliden RB13 blasen die Verantwortlichen der Österreicher erneut zum Angriff auf Mercedes. Aerodynamikchef Dan Fallows rasselt mit dem Säbel: "Wir haben die beste Aerodynamik von allen. Wir können es mit jedem aufnehmen", warnt der Brite die Silberpfeile, die in den Augen seines Teamchefs Christian Horner jedoch als großer Favorit starten.
Er behauptet: "Mercedes ist weiter das Team, das es zu schlagen gilt." Zuversichtlich stimmen Horner trotzdem die Verbesserungen, die Antriebspartner Renault in den vergangenen Monaten mit einem komplett neuen Motorenkonzept erzielt hätte. "Sie hatten einen großartigen Winter. Wir hoffen auf Fortschritte bei der Leistung. Dann machen wir Mercedes und Ferrari das Leben schwer." Auch die Pilotenpaarung aus Daniel Ricciardo und Max Verstappen gibt Anlass zum Optimismus.
Horner schwärmt: "Max' Entwicklung ist unglaublich. Er gewinnt an Erfahrung und Selbstvertrauen. Daniel war für mich in der vergangenen Saison der Fahrer des Jahres." Es gäbe im Feld keine Piloten, die besser überholen könnten. Trotzdem hätten sie Spaß an ihrer Arbeit und seien wie Brüder. "Sie leben sogar im gleichen Appartmenthaus", fügt Horner über das Domizil in Monaco an.
Das darf durchaus als Anspielung auf Mercedes verstanden werden, wo sich zwischen Lewis Hamilton und Valtteri Bottas die nächste Teamfehde andeutet. Helmut Marko meint im Gespräch mit 'auto motor und sport': "Wir sehen schon einen Vorteil." Der Grazer meint die späte Entscheidung für den Finnen als zweiten Piloten, seine fehlende Erfahrung auf Topniveau und mögliche Spannungen mit Hamilton. "Bei Lewis weiß man, dass er launisch ist", bemerkt Marko. "Wenn der niemanden hat, der ihn fordert, weiß ich nicht, wie weit das für das gesamte Teamgeschehen positiv ist."
Keine Sorge bereitet Red Bull die Unglückszahl im Namen des neuen Renners. Dass die fortlaufende Bezeichnung 2017 auf RB13 fällt, lässt Performance-Techniker Pierre Wache kalt: "Aberglaube ist kein Teil der Formel 1. Es ist eine Serie für Ingenieure", winkt er ab. Auch Designguru Adrian Newey hat mit der Zahl nur gute Erfahrungen gemacht und denkt an das Jahr 1998 zurück. "Ich habe den McLaren MP4-13 designt. Er hat zwei WM-Titel geholt", lächelt der Startechniker müde.