Red Bull & Renault: "Premiumpartner" trotz Werksteam?

, 18.08.2015

Teamchef Christian Horner skizziert ein neues Szenario für 2016, bei dem sein Team Renault-Kunde bliebe - Darüber hinaus scheint die Zukunft jedoch offen

Die Traumehe mit Mercedes, ein Projekt mit Audi oder ein Antrieb in Eigenregie: Für den Fall, dass Renault mit einem Werksteam flügge wird, werden im Formel-1-Paddock zahlreiche mehr oder weniger realistische Alternativen für Red Bull gehandelt. Niemand spricht jedoch davon, dass die Franzosen weiter Antriebspartner des Rennstalls aus Milton Keynes bleiben könnten. Genau dieses Szenario wirft jedoch Teamchef Christian Horner auf, wenn er über den 2016 auslaufenden Vertrag spricht.

Gegenüber 'f1i.com' lässt der Brite durchblicken, dass er sich eine gemeinsame Zukunft trotz eines Werksteams, etwa als Nachfolger der Lotus-Truppe, vorstellen könne - sofern sich Renault an Vereinbarungen hält: "Wir sind Kunde, wir zahlen sowieso für die Motoren und haben das immer getan", argumentiert Horner. "Aber es gibt eine Übereinkunft mit Renault, die ziemlich klar unsere Rolle als Premiumteam beschreibt - unabhängig davon, ob sie ihr eigenes Team haben oder nicht", macht er klar.

Was genau unter einem "Premiumteam" zu verstehen ist, führt Horner nicht näher aus. Klar ist nur, dass darunter keine Materialunterschiede zwischen einem durch den Hersteller selbst verwendeten und einem für den Kunden bestimmten Antrieb zu subsumieren seien dürften. Hinzu kommt, dass Horner ausdrücklich nicht über die Zeit nach dem Auslaufen des Vertrages spricht. Renault wolle sich dann "möglicherweise" auf sein eigenes Projekt konzentrieren und die Verbindung zu Red Bull kappen.

Horner gibt sich gelassen: "2017 ist noch weit entfernt", bremst er die Spekulationen. "Wir legen unser Augenmerk auf den restlichen Verlauf dieses Jahres, dann auf das kommende. 2017 werden die Karten ganz neu gemischt, besonders mit den neuen Regeln." Aus den Reihen des kleinen Schwesterteams Toro Rosso schallt Optimismus, wenn es um die nähere Zukunft geht: "Ferrari hat einen großen Schritt unternommen. Ich bin sicher, dass Renault das auch kann", sagt Technikchef James Key 'Autosport'.

Wird aus der derzeitigen Vernunftsehe mit Renault also doch noch eine zweite Liebeshochzeit? Key, häufig als Adrian-Newey-Nachfolger bei Red Bull gehandelt, sieht schon 2016 Licht am Ende des Tunnels: "Es gibt einige neue Gesichter und das Gefühl, dass man 'die Sache endlich eintüten' müsste", so der Brite über Renault. "Ich mache Red Bull aber keinen Vorwurf, weil sie frustriert sind. Die Jungs waren es gewohnt, Titel zu gewinnen. Ich verstehe den Frust, aber beide Seiten arbeiten gut zusammen, um die Probleme zu lösen."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Renault-Formel-1-Geschäftsführer Cyril Abiteboul will von Ilmor nicht viel wissen

Ilmor-Ideen kommen bei Renault nicht gut an

Seit dem Beginn der Formel-1-Saison 2014 ist Renault im Hintertreffen. Der Turbo-Hybridantrieb aus Frankreich hat im Vergleich zum Produkt von Mercedes deutliche Defizite, auch Ferrari zog über den …

Red-Bull-Teamchef Christian Horner erinnert Renault an vertragliche Vereinbarungen

Horner pocht auf Renault-Vertrag: "Wir sind Premiumteam!"

Bei Renault ist die Entscheidung über einen Rückkauf des Lotus-Teams und eine entsprechende Rückkehr als Werksteam in der Formel 1 noch nicht gefallen. Erst frühestens im September ist …

Das Verhältnis zwischen Renault und Red Bull ist zerrüttet

Renault: Beziehung zu Red Bull funktioniert nicht mehr

Zwischen Red Bull und Motorenpartner Renault stehen die Zeichen mehr denn je auf Trennung. Während das Formel-1-Team aufgrund der anhaltenden Schwächephase der französischen Antriebseinheiten …

Cyril Abiteboul rechnet vor September nicht mit einer Renault-Entscheidung

Lotus-Übernahme: Keine Renault-Entscheidung vor September

Die Zukunft des Motorenherstellers Renault in der Formel 1 bleibt vorerst ungeklärt. Zwar deutet vieles darauf hin, dass die Franzosen das Lotus-Team übernehmen werden, doch eine finale …

Als Markenbotschafter ist Ex-Weltmeister Alain Prost stark mit Reault vernetzt

Alain Prost: Ausstieg von Renault noch nicht vom Tisch

Renault steht in der Formel 1 vor einer ungewissen Zukunft. Der französische Hersteller erscheint unzufrieden mit seiner aktuellen Rolle als Motorenpartner und könnte sein Engagement in der …

AUCH INTERESSANT
BYD: Stella Li verrät das Erfolgsrezept im Interview

AUTO-SPECIAL

BYD: Stella Li verrät das Erfolgsrezept im Interview

BYD kennt inzwischen fast jeder. Doch wer ist Stella Li ? Eine der weltweit mächtigsten Frauen in der Automobilbranche, die wir zum Interview trafen - und Stella Li gab sehr interessante …


Formel1.de

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024 Test: Der letzte Benziner vor dem E-Motor
VW Golf R 2024 Test: Der letzte Benziner vor dem …
Lamborqhini Revuelto Test: Brutal! V12 mit 3 Elektromotoren
Lamborqhini Revuelto Test: Brutal! V12 mit 3 …
BYD Blade-Batterie: Das Geheimnis der Blade-Klinge
BYD Blade-Batterie: Das Geheimnis der Blade-Klinge
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
German Car of the Year 2025: Die besten Autos des Jahres
German Car of the Year 2025: Die besten Autos …
Jeep Avenger The North Face Edition: Die versteckten Extras
Jeep Avenger The North Face Edition: Die …
BMW & Mini: Kino, Gaming und ein Blick in die Zukunft
BMW & Mini: Kino, Gaming und ein Blick in die …
Bridgestone Blizzak 6 Enliten: Der neue Spitzen-Winterreifen
Bridgestone Blizzak 6 Enliten: Der neue …
Audi A6 e-tron 2025: E-Kombi mit über 700 km Reichweite
Audi A6 e-tron 2025: E-Kombi mit über 700 km …


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo