Red Bull stillt den Durst: Erster Longrun des Winters

, 28.02.2014

Daniel Ricciardo zeigt sich über die Fortschritte bei den Weltmeistern erleichtert und ließ sowohl in Sachen Zuverlässigkeit als auch Tempo aufhorchen

Kontinuität ist bei den Formel-1-Testfahrten im Vorfeld der Saison 2014 die große Konstante bei Red Bull: ständig Probleme eben! Der Freitag in Bahrain war da beinahe ein Ausreißer, schließlich gelangen Daniel Ricciardo 66 Runden und eine persönliche Bestzeit in 1:35.743 Minuten, nur 0,173 Sekunden hinter dem Tagesschnellsten Sergio Perez. "Es lief viel besser heute", atmet der Australier auf. Das Team spricht von "signifikantem Fortschritt", schließlich wurde in allen Bereichen für den Ernstfall geprobt.

Am Vormittag standen zunächst Boxenstopp-Simulationen auf dem Programm. "Es war wichtig, mit der Crew für das Rennen zu arbeiten, weil sie bisher nicht die Chance hatte, mit dem Auto in Berührung zu kommen", erklärt Ricciardo. Die Sache ging jedoch auf Kosten der Fahrpraxis. Erst mussten Defekte vom Donnerstag quasi im laufenden Testbetrieb beseitigt und dann mit kurzen Versuchen überprüft werden. "Man will natürlich nicht zu viel Druck machen und sich den ganzen Tag ruinieren", weiß Andy Damerum.

Der Renningenieurs-Koordinator schaffte es trotz vorsichtiger Herangehensweise, mit Ricciardo noch vor der Mittagspause Aerodynamik-Tests abzuspulen. Zusammen mit den Erfahrungen aus der vergangenen Woche und Umbauten war der RB10 in Sachen Tempo plötzlich auf der Höhe. "Wir waren auf weichen Reifen unterwegs, was gut war, um das Ansprechen des Wagens auf mehr Grip zu überprüfen. Wir sind zum Schluss auch einen Longrun gefahren, was sehr wichtig war, um den Umgang mit den Reifen zu beobachten", analysiert Ricciardo.

Mehr als 20 gezeitete Runden am Stück hatte Red Bull in diesem Frühjahr noch gar nicht zustande gebracht. "Für Daniel war das Auto schwierig zu fahren, aber das schaffen wir noch aus der Welt", verspricht Damerum mit Blick auf den Saisonauftakt in Melbourne in zwei Wochen. Da ist auch McLaren-Konkurrent Jenson Button beeindruckt: "Sie sind ziemlich schnell. Wir wussten aber schon immer, dass sie konkurrenzfähig sein würden, sobald sie sich ihrer Probleme entledigt haben. Sie werden weiter Schwierigkeiten beklagen, aber einen viermaligen Weltmeister sollte man nie abschrieben", so der Brite gegenüber 'Autosport'.

Insgesamt handelt es sich laut um "eine gewaltige Verbesserung gegenüber Donnerstag, eine positivere Perspektive und einen großen Schritt in die richtige Richtung", trotzdem mahnt der 24-Jährige weiteren Verbesserungsbedarf an. Red Bull ist in Stellung: "Über Nacht erhalten wir noch Teile und hoffentlich gelingen Sebastian in den kommenden zwei Tagen ansprechendere Ausfahrten und einige, bei denen er sich auf die Leistung konzentriert", so Damerum. Weltmeister Vettel übernimmt das Auto am Wochenende.

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