Red Bull und das Teamorder-Gerede: Es soll korrekt ablaufen

, 10.11.2010

Red Bull Racing baut in Abu Dhabi auf die Vernunft seiner Fahrer und auf die Tatsache, dass beide Teamplayer sind. Inkorrekt will man nicht vorgehen.

Die Medien hatten nach dem Brasilien Grand Prix wieder viel zu schreiben. Darunter so nette Dinge wie "Red Bull verleiht Alonso Flügel" (Marca) und andere Dinge, die darauf hindeuteten, dass eine Teamorder doch vernünftiger gewesen wäre, die Mark Webber vor Sebastian Vettel hätte ins Ziel kommen lassen - ungeachtet dessen, was vorher zur Teamorder in Hockenheim gemeint wurde. In Italien versuchte man aus der fehlenden Stallorder vor allem Abneigung gegen Webber herauszulesen, da der Australier mit einem Sieg in Brasilien aus eigener Kraft den Titel in Abu Dhabi hätte holen können, während er nun ein wenig Schützenhilfe braucht.

"Es ist nicht leicht für Webber, in einem Team zu fahren, dass ihn als Belastung im Kampf gegen Vettel sieht", meinte etwa die Gazzetta dello Sport. Tutosport wollte noch festhalten: "Es scheint, dem österreichischen Team wäre es lieber, zu verlieren, als Webber Vettel schlagen zu sehen." La Repubblica bezeichnete die fehlende Teamorder dann auch gleich noch als Eigentor und Joan Villadelprat meinte in seiner Kolumne in der spanischen Zeitung El Pais, dass Webber wohl schon Weltmeister wäre, hätte Red Bull sich hinter ihn gestellt.

Hauptsache korrekt

Trotz all dieser Meinungen fühlt Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz, dass das Vorgehen seines Rennstalls richtig ist, denn den Salzburger Nachrichten sagte er, dass "ein zweiter Platz unter korrekten Bedingungen oft wertvoller sein kann als ein Sieg." Dennoch ist nicht auszuschließen, dass Sebastian Vettel im Fall der Fälle Mark Webber in Abu Dhabi Platz machen würde, sollte er keine Titelchance mehr haben und sein Teamkollege schon. Das Team hatte bereits betont, es werde an den Fahrern liegen, aber die wüssten schon, was sie wann zu tun hätten.

Rubens Barrichello musste sich allerdings fragen, ob die Situation bei Red Bull anders gehandhabt worden wäre, wenn es umgekehrt gewesen wäre und Vettel vor Webber läge. "Ich bin immer dafür, dass der Kampf auf der Strecke ausgetragen wird und beide Seiten gleiche Chancen haben. Aber ich frage mich, ob sie es so machen würden, wenn die Situation andersherum wäre", meinte Barrichello. Ungeachtet dessen wird allgemein davon ausgegangen, dass Vettel Webber nicht im Regen stehen lassen wird. "Sebastian ist Teil eines Teams. Wenn es für ihn um nichts mehr geht, wird er Webber bestimmt helfen. Zur Not eben in der letzten Runde. Die Beiden sind Kollegen, warum sollte er Mark hängen lassen? Es würde Sebastian zu einem noch größeren Rennfahrer und zu einem großen Mann machen", meinte Niki Lauda laut Bild.

Schon genug Geschenke

Auch Webber selbst würde alles Andere als eine Hilfe von Vettel überraschen, sollte es notwendig werden. "Es ist sinnvoll. Denn würde es Fernando am Ende schaffen, hätte sich für Ferrari die Stallorder ausgezahlt." Und das will auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner nicht erleben, schließlich baut er darauf, dass seine Fahrer wissen, was das Beste für das Team ist. "Wir haben Fernando dieses Jahr schon genug Geschenke gemacht", meinte er laut Autosprint.

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