Red Bull und Renault-Sorgen: "Alternativen gibt es immer"

, 19.06.2014

Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hält den Druck auf Antriebspartner Renault hoch: Neuentwicklung nicht ausgeschlossen - Lob für Ricciardo, Verständnis für Vettel

Nach dem überraschenden Sieg von Daniel Ricciardo beim vergangenen Grand Prix von Kanada gibt sich Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz keinerlei Illusionen hin. Der Österreicher weiß, dass seine Mannschaft immer noch ein gutes Stück hinter den bislang oft dominanten Mercedes zurückliegt. Der Red-Bull-Besitzer macht also weiter Druck. Nach dem bevorstehenden Heimspiel der "Bullen" in Spielberg soll gemeinsam mit Renault eine Bilanz gezogen werden.

"Und dann wird sich entscheiden, ob es beim bestehenden Motor noch Entwicklungspotenzial gibt oder ob es einer Neuentwicklung bedarf, um den Mercedes-Standard zu erreichen", erklärt Mateschitz in der 'Kleinen Zeitung' seine Haltung, bevor die Techniker einen Abschlussbericht über das Potenzial des Renault-Antriebs vorlegen. "Alternativen gibt es natürlich immer", stellt der Österreicher klar. Gerüchte über einen möglichen Wechsel des Antriebspartners und um den etwaigen Bau eines eigenen Aggregats gibt es seit Wochen.

"Einen Kundenmotor von Mercedes sehe ich für Red Bull aber eher nicht. Denn Mercedes will in den nächsten Jahren selbst Weltmeister werden", meint Mateschitz. Kaum denkbar, dass Mercedes seinen bislang überzeugenden Antrieb an die direkte Konkurrenz geben würde, auch wenn der Red-Bull-Boss die Chancen auf die Weltmeisterschaft in diesem Jahr für äußerst gering hält. "Lewis Hamilton wird Weltmeister", legt sich der erfolgreiche Geschäftsmann fest.

Im Lager von Red Bull gibt es auch positive Momente. Der Sieg von Ricciardo war einer, das gesamte Auftreten des Webber-Nachfolgers ohnehin. "Sein Einstieg war ohne Frage fulminant. Bis heute keine Spur eines Fehlers, sehr schnell, von seinem Charisma und seiner gewinnenden Persönlichkeit ganz abgesehen", lobt Mateschitz den Aufsteiger aus dem Red-Bull-Kader, der bislang dem amtierenden Champion Vettel oftmals um die Ohren fuhr.

"Sebastian hat schließlich bis dato lediglich zwei Rennen ohne technische Defekte oder anderes Pech fahren können", zeigt Mateschitz Mitgefühl. Bei Vettel saß der Frust oft tief. Zwischenzeitlich bezeichnete er sein Arbeitsgerät sogar als Gurke. "Mit der Gurke hat er den Motor beziehungsweise die gesamte Antriebseinheit unseres Autos gemeint. Und das auch durchaus zurecht. Das Auto selbst ist hervorragend, strategisch ist noch kein Fehler passiert. Beides weiß Sebastian auch."

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