Ein besserer Antriebsstrang und Fehlereingeständnisse der Franzosen haben das Gespann wieder auf Schmusekurs gebracht - Marko steht zu Kritik an Motorenformel
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Zwischen den ehemaligen Lieblingspartnern Red Bull und Renault tobte im vergangenen Jahr eine regelrechte Schlammschlacht - eine mit heilsamer Wirkung, wie zumindest der Motorsport-Berater der Österreicher findet. Helmut Marko verteidigt im Gespräch mit 'auto motor und sport' die Kritik und sieht sie als Grundlage für den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM: "Sie war notwendig, damit die Änderungen, die wir gefordert haben, durchgeführt wurden. Und die zeigen Wirkung."
Böses Blut gäbe es zwischen Red Bull und Renault nicht mehr, auch wenn sie die Zusammenarbeit weiterhin hinter dem Tag-Heuer-Label verstecken. "Wir haben uns jetzt wieder gern", meint Marko und unterstreicht, dass mehr PS es der Truppe erlauben würden, beim Setup weniger Kompromisse und Risiken einzugehen. Friede mit dem seit 2014 gültigen Motorenformel bedeutet das aber nicht. Marko hadert: "Nein, wir sind noch immer kein Freund dieser Antriebstechnik."
Die hohen Kosten und der überzogene technische Niveau schmecken der Rennlegende aus Graz nicht. Dass der Sound nicht mehr so martialisch ist wie einst und die Piloten weniger gefordert werden, lässt ihn ebenfalls die Nase rümpfen. "Wir haben weder den Anspruch der Sportprototypen Langstrecken-Rennen zu fahren, noch wie die Formel E die Elektro-Technik zu demonstrieren", schüttelt Marko den Kopf. Dass die Regelnovelle im Winter Abhilfe schafft, glaubt er nicht: "Ohne guten Motor gewinnt man im nächsten Jahr keine Rennen."