Red Bull verändert System beim Boxenstopp

, 09.07.2013

Nach der Panne beim Boxenstopp am Nürburgring will Red Bull kurzfristig ein System entwickeln, "das solche Zwischenfälle nach menschlichem Ermessen ausschaltet"

Nach der Panne beim Boxenstopp von Mark Webber beim Großen Preis von Deutschland, in deren Folge ein Kameramann von einem herumfliegenden Rad niedergestreckt wurde, will Red Bull die Abläufe bei den Boxenstopps schon bis zum nächsten Rennen verändern, damit sich Szenen wie am Nürburgring nicht wiederholen. "Ich bin mir sicher, dass wir in Budapest ein System haben, das solche Zwischenfälle nach menschlichem Ermessen ausschaltet", sagt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei 'ServusTV'.

Webber war beim ersten Boxenstopp in Runde acht losgefahren, obwohl das rechte Hinterrad an seinem Fahrzeug noch nicht befestigt war. Laut Marko war ein Problem mit den Sicherungsstiften der Radmutter Auslöser des Zwischenfalls. "Am Rad gibt es vier oder fünf Stifte, und das ist nicht eingerastet", erklärt der 70-Jährige. Doch warum wurde Webber das Signal zur Abfahrt gegeben, obwohl das Rad offensichtlich noch nicht befestigt war? Laut Marko war diese eine Verkettung unglücklicher Umstände.

"Wir haben pro Schlagschrauber einen Knopf, erst wenn der gedrückt wird, gibt es das Signal, dass das Auto wegfahren kann", erklärt der Österreicher. "Da das Rad nicht richtig gesessen hat, probierte er (der Mechaniker, Anm. d. Red.) es mit mehr Druck. Dabei hat es den Schlagschrauber etwas verrissen, und dabei wurde irrtümlich dieser Knopf gedrückt. Dadurch kam das 'Frei'-Signal und Webber hatte grüne Fahrt."

Nach dem Zwischenfall ging Red Bull bei den weiteren Boxenstopps auf Nummer sicher. "Wir haben in der Folge Sicherheits-Boxenstopps gemacht. Wir haben gesagt: Wichtig ist, dass das Rad drauf ist, riskiert eine Sekunde länger", sagt Marko "Trotz dieser Sicherheitsmaßnahme hatten wir immer noch die schnellsten Boxenstopps", lobt der Österreicher die Mechaniker. Bei einer Besprechung in der Red-Bull-Fabrik wurden am Montagabend die Filmaufnahmen des Boxenstopps analysiert.

Auch um den verletzten Kameramann Paul Allen, der mit Knochenbrüchen im Bundeswehrkrankenhaus Koblenz liegt, kümmerte sich Red Bull. "Ein Mitarbeiter von uns hat ihn noch am Sonntag mit einem großen Poster, auf dem alle Mechaniker unterschrieben haben, im Militärkrankenhaus in Koblenz besucht", sagt Marko. Laut ihm geht es Allen den Umständen entsprechend gut. "Das ist ein Engländer alten Typs. Er war guter Laune. Er sagt, er weiß über das Risiko. Wir sollen uns keine Sorgen machen, es geht ihm gut. Er ist sicher, dass er in Budapest wieder dabei ist."

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