Red-Bull-Teamchef Christian Horner rechnete damit, dass McLaren in Kanada stärker sein würde, deswegen konnte er mit dem Abschneiden seines Teams gut leben.
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Schon vor dem Wochenende in Kanada hatte Red Bull angekündigt, der Circuit Gilles Villeneuve werde dem RB6 nicht unbedingt liegen. Dementsprechend zeigte sich das Team nach dem Rennen nicht davon überrascht, dass sich McLaren in Montreal stärker präsentierte als man selbst. Teamchef Christian Horner ist überzeugt, dass die WM noch weit offen ist und will nur das Positive vom Ausflug nach Nordamerika mitnehmen.
"Wir haben hier besser ausgesehen und waren stärker gegen die McLaren als ich das erwartet habe. Der Vorteil, den McLaren an dieser Strecke hat, war für uns immer nur schwer zu überwinden. Aber die Pace unseres Autos war besser, als wir das vor dem Event erwartet hatten, also holten wir immer noch wertvolle Punkte und es ist noch ein weiter Weg", sagte Horner. Er sah einige Strecken kommen, die Red Bull liegen sollten, deswegen war für ihn die Leistung von Kanada auch eher ermutigend.
Valencia die nächste Herausforderung
Die zu McLaren konträre Reifenstrategie erachtete Horner als Versuch, um noch mehr auszurichten, doch sie genügte eben nicht, um sich das ganze Rennen vor der Konkurrenz zu halten. Das lag vor allem daran, weil die härteren Reifen zu Rennbeginn nicht so lange hielten wie gedacht. "Dadurch gab es aber ein interessantes Rennen. Hoffentlich können wir in Valencia stark auftreten, das wird eine weitere Herausforderung für uns. Dann geht es aber wieder an Strecken, die unseren Stärken mehr entgegenkommen sollten. Es ist also noch alles offen", merkte der Teamchef an.
Neben den nicht gerade vorteilhaften Strecken-Charakteristika des Circuit Gilles Villeneuve bremsten Red Bull in Kanada auch Getriebe-Probleme bei Sebastian Vettel und Mark Webber. Das waren nicht die ersten Zuverlässigkeits-Probleme in diesem Jahr, doch Horner wollte verschenkten Punkten nicht nachtrauern - auch wenn sein Team lange das bei weitem stärkste Auto im Feld hatte. "Andere haben ihre Möglichkeiten auch nicht voll genutzt, seien es Radmuttern oder Schäden am Auto gewesen. Diese Dinge gleichen sich normalerweise aus", sagte er.
Auf der Leistung aufbauen
Im Moment liege alles noch eng beisammen, die Saison sei noch nicht einmal halb vorbei und daher noch alles offen, betonte er noch einmal. "Valencia wird den Stärken von McLaren und Mercedes entgegenkommen. Wir dachten, es wären hier mehr Mercedes getriebene Autos vor uns, also konnten wir den Schaden eigentlich begrenzen. Es kommen einige Entwicklungen bei uns. Ich bin mir sicher, wir können dorthin fahren [nach Valencia] und auf der Leistung von hier aufbauen", meinte Horner.