Regen, Silberzoff & Abu Double: Red Bulls Trümpfe in der WM

, 07.10.2014

Helmut Marko hat den WM-Titel für Daniel Ricciardo noch nicht aufgegeben und hat dafür gute Gründe - Motorwechsel bei Sebastian Vettel: Wohl Start aus Boxengasse

Vier Rennen vor Schluss 73 Punkte Rückstand zu haben, ist kein Pappenstil. Dennoch gibt Helmut Marko den Kampf um den WM-Titel für Daniel Ricciardo noch nicht auf. Der Australier holte seit dem Rennen von Bahrain in jedem Grand Prix Punkte und ist der einzige Pilot, der noch rechnerische Chancen hat, die Mercedes-Piloten vom Gewinn des Fahrertitels abzuhalten.

Doch dafür muss einiges zusammenkommen. WM-Leader Lewis Hamilton feierte in Suzuka seinen dritten Sieg in Folge und scheint auf dem besten Weg zu seinem zweiten WM-Titel zu sein, während Ricciardo bislang immer nur die Brotkrumen auflesen konnte, falls Mercedes Probleme hatte. Doch genau auf diesen Effekt setzt Marko im WM-Kampf: "Wenn wir Druck machen können, dann hat sich gezeigt, dass die Mercedes-Leute anfällig sind und entsprechend fehlerhaft reagieren", sagt der Österreicher bei 'ServusTV'.

Dafür brauche Red Bull allerdings Umstände wie in Suzuka. Dort hat der Regen das Rennen zu einem wahren Lotteriespiel gemacht, und dort hätte man die Mercedes beinahe geknackt, sagt Marko: "Als wir frei gefahren sind, waren wir deutlich schneller als die Mercedes. Wir sind im Schnitt eine bis 1,5 Sekunden schneller gefahren und waren zum Schluss mit einer unterschiedlichen Strategie unterwegs. Also einen Mercedes hätten wir sicher gekriegt", glaubt er, wäre das Rennen nicht abgebrochen worden.

Und so bleibt unter Strich zwar erneut ein Punkteverlust gegenüber den Silberpfeilen stehen, doch der Motorsportberater sieht das Positive. "Das zeigt: Wenn die Verhältnisse nicht ganz normal sind, haben wir immer eine Chance. Und aus dem Grund geben wir auch noch nicht auf." Für Sotschi sollen die Zeichen nämlich schon wieder auf Regen stehen, und in Brasilien gehören Wetterkapriolen ja fast zur Tagesordnung.

Und dann gibt es ja auch noch die doppelten Punkte beim Saisonabschluss in Abu Dhabi, wo man auf einen Schlag 50 Punkte gutmachen kann. "Ricciardo ist in einer guten Position und die Chance ist intakt", sagt Marko, der nebenbei auch noch auf den teaminternen Zweikampf bei Mercedes setzt, der wie in Spa zuletzt in die Hose gehen könnte. "Wir hoffen, dass sich die zwei wieder bekriegen. Die Zuverlässigkeit ist nicht ganz so gut bei Mercedes", macht er sich Mut.

Vettel soll aus Boxengasse starten

Bei Red Bull ist der WM-Kampf mittlerweile klar. Sebastian Vettel kann nun auch rechnerisch seinen Titel nicht mehr verteidigen und könnte seinen Teamkollegen im Ernstfall unterstützen. In Sotschi könnte sich das allerdings als schwierig erweisen, denn laut Helmut Marko wird beim Heppenheimer bei der Russland-Premiere der sechste Motor eingebaut werden. "Das heißt, er muss aus der Boxengasse starten", erklärt der Österreicher. Denn womöglich wird man bei der Gelegenheit gleich mehrere Teile austauschen.

Auch bei Ricciardo soll in Sotschi der Motor getauscht werden, allerdings ist es beim Australier erst der fünfte, was Marko wiederum als kleinen Vorteil sieht: "Der sollte eine Spur besser sein - aber bei weitem nicht das, was Mercedes hat", so der Red-Bull-Mann. Ricciardos Ziel ist übrigens, sich die rechnerischen Chancen bis zum Saisonfinale nicht nehmen zu lassen, dafür müsste er in den kommenden drei Rennen allerdings 23 Punkte auf Hamilton aufholen. Zumindest in Sotschi kann er die rechnerische Chance nicht verlieren.

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