Reifen-Anpassungen: Sicher ist sicher...

, 20.05.2013

Der Faktor Sicherheit zählt mehr als der Wunsch nach Konkurrenzfähigkeit: Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff über die Pirelli-Ankündigung

Die Eigenschaften der Pirelli-Formel-1-Reifen bleiben das große Thema der Saison. In den ersten Rennen des Jahres haben sich die Pneus an den Fahrzeugen einiger Teams als wenig haltbar erwiesen. Die Klagen von Red Bull und Mercedes waren laut - so laut, dass sogar Bernie Ecclestone Partei ergriff und den Hersteller dazu brachte, veränderte Reifen ab dem Rennen in Kanada zu bringen. Das kommt bei jenen Teams nicht gut an, die mit den bisherigen Gummis gut zurechtkommen.

Bei Lotus und Ferrari rümpft man angesichts der bevorstehenden Veränderungen die Nasen. Auch beim Automobil-Weltverband FIA kam der Plan nicht gut an. Grundsätzlich müssen die Spezifikationen der Pneus am 1. September des Vorjahres für die folgende Saison festgeschrieben sein und anschließend nicht mehr verändert werden. Einzige Ausnahme: die Sicherheit ist nicht gewährleistet. Und genau darauf beruft man sich nun. Dass sich an den vergangenen Wochenenden in einigen Fällen eine Lauffläche löste, kam den Befürwortern der Reifen-Anpassungen gerade recht.

"Es geht um Sicherheit. Wir haben gesehen, dass sich Laufflächen gelöst haben. Solange die Sicherheit gewährleistet werden kann, bin ich Sportsmann genug und sage, dass wir unser Auto eben auf die Bedingungen mit den Reifen einstellen müssen. Der Sicherheit gilt meine Sorge", stellt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Gespräch mit 'Autosport' deutlich dar, dass seiner Mannschaft in diesem Zusammenhang nicht an einer Verbesserung der eigenen sportlichen Situation gelegen ist.

"Pirelli möchte sich und seine Produkte in der Formel 1 darstellen. Ein Teil dieser Darstellung ist die Performance, ein anderer Teil die Sicherheit. Es ist im Interesse von Pirelli, dass sichergestellt ist, dass sich keine Laufflächen mehr ablösen. Daran arbeiten sie. Nicht daran, irgendeinem Team zu helfen", sagt Wolff. Dennoch dürfte Mercedes zu den Profiteuren gehören. "Wenn man Probleme mit den Reifen hat, wie es bei uns der Fall ist, dann darf man nicht erwarten, dass die FIA die Regeln zu unseren Gunsten ändert."

"Das ist der Grund, warum Lotus und Ferrari keine Änderung wollten", meint der Österreicher. Die beiden genannten Gegner der bevorstehenden Änderung stehen nicht allein da. Auch im Lager von Force India, deren Auto bislang ebenfalls gut läuft, gibt es keinen Wunsch nach Reifen-Anpassungen. "Wir halten zu Ferrari und Lotus. Auch wir sind der Ansicht, dass es keiner Veränderung bedarf", erklärt Force-India-Pilot Paul di Resta.

"Wir haben im Winter so viel Aufwand betrieben, damit unser Auto gut mit den Pneus harmoniert. Das hat sich spürbar ausgezahlt. Dass es nun Veränderungen geben wird, ist ärgerlich", bringt der Schotte seinen Frust auf den Punkt. Di Resta möchte einer etwaigen Änderung im Sinne der Sicherheit jedoch keinesfalls im Weg stehen. "Solange man dennoch bei jedem Rennen eine aggressive Mischung dabei hat - mit der nötigen Sicherheit im Hinterkopf -, ist es eigentlich ideal", sagt er.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Ist mit dem neuen Job glücklich und hebt die Herausforderungen hervor: Claire Williams

Claire Williams: "Ich liebe meinen neuen Job"

Auch wenn das Williams-Team in den fünf bisherigen Rennen noch keinen einzigen WM-Punkt einfahren konnte, ist die stellvertretende Teamchefin Claire Williams von ihrer neuen Position, die sie seit Mitte …

Paddy Lowe wird ab dem 3. Juni für Mercedes arbeiten

Lowe wechselt Anfang Juni zu Mercedes

Was schon lange als Gerücht im Fahrerlager der Formel 1 kursierte, ist nun offiziell: Paddy Lowe, früherer Technischer Direktor von McLaren, wird ab dem 3. Juni für Mercedes tätig sein …

Nico Rosberg rechnet sich bei seinem

Rosberg: "Monaco wird uns entgegenkommen"

Die Mercedes-Piloten freuen sich auf den kommenden Formel-1-Grand-Prix in Monaco. Vor allem für Nico Rosberg ist der Auftritt im Fürstentum stets etwas Besonderes. Der Weltmeistersohn ist in Monte …

Michael Schumacher durfte es auf der Nordschleife nicht richtig fliegen lassen

Gänsehaut für "Schumi": Silberpfeil trifft Nordschleife

Der Sonntag war nicht nur ein historischer Tag auf dem Nürburgring, weil die 41. Auflage des 24-Stunden-Rennen gestartet wurde. Das Pfingstwochenende sah auch die erste Fahrt eines Silberpfeils auf der …

Sauber-Chefdesigner Matt Morris ist erfreut über die funktionierenden Upgrades

Sauber macht Schritt in die richtige Richtung

Bei Sauber ist man derzeit sehr zuversichtlich, die Probleme mit der Stabilität des Hecks in den Griff bekommen zu haben, die dem Team während der ersten Rennen keine guten Ergebnisse beschert …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo