Reifenwahl kostet Hamilton die Top10: Opfer der Wettervorhersage

, 14.09.2008

Wettervorhersagen sind eine gefährliche Sache, das musste Lewis Hamilton am Samstag am eigenen Leib erfahren.

Die Pole Position von Sebastian Vettel war eine Überraschung, ja, aber im Regen kann so etwas schon einmal passieren. Die viel größere Überraschung war das Ausscheiden des WM-Spitzenreiters Lewis Hamilton im zweiten Qualifying. "Lewis wurde das Opfer einer ungenauen Vorhersage", begründete Teamchef Ron Dennis den Patzer. "Wie sich zeigte, gab es nur ein kleines Zeitfenster für eine schnelle Runde, und das hat er leider verpasst."

Hamilton entschied sich zusammen mit seinen Ingenieuren das 2. Qualifying mit Intermediates anzugehen, da er davon ausging, dass die Strecke abtrocknen würde. "Doch obwohl es anfangs eine trockene Linie gab, war dort kaum Grip und ich fuhr wieder an die Box zum Reifenwechsel", erklärte Hamilton. "Als ich zurück auf die Strecke fuhr, regnete es erneut heftiger und ich konnte deshalb nicht mehr schnell genug fahren, um die Top10 zu erreichen, zumal auch die Bremspunkte vor den Kurven schlecht zu erkennen waren."

Jetzt kündigt er an, im Rennen alles zu geben. "Ich habe immer noch eine Chance, mich nach vorne zu kämpfen." Das glaubt auch sein Boss. "Auch wenn sein Startplatz alles andere als ideal ist, hat er noch immer die Chance auf ein gutes Ergebnis", so Dennis, "gerade, wenn das Wetter so wechselhaft bleibt." Trotzdem musste Norbert Haug eingestehen, dass angesichts des Titelkampfes genau dies nicht hätte passieren dürfen. "Doch nach so vielen guten Qualifying-Ergebnissen müssen wir auch so ein Resultat akzeptieren", sagte er. "Die Konkurrenten von Lewis sind nicht allzu weit entfernt, was immerhin noch positiv ist."

Dennis glaubt sogar, dass einige der schnelleren Fahrer eher auf eine Regenabstimmung gesetzt haben, die für sie in einem trockenen Rennen zum Boomerang werden könnte. "Viele Fahrer fuhren heute mit viel Downforce", sagte Dennis. "Das wird ihnen morgen nicht gut tun." McLaren sei hingegen gut gerüstet. "Morgen ist ein neuer Tag und wir werden kämpfen und uns darauf konzentrieren, diesmal mit beiden Autos einen besseren Job zu machen als heute", kündigte Haug an.

Bereits am Samstag gut unterwegs war Heikki Kovalainen, er fuhr immerhan auf Platz 2 in die erste Startreihe. "Das war ein harter Kampf und ich verpasste die Pole Position um 76 Tausendstelsekunden", sagte er. "Leider war mein erster Run im letzten Teil des Qualifyings nicht ganz perfekt." Da der Regen anschließend stärker wurde, war kaum noch eine Verbesserung für ihn drin. "Auf meiner letzten Runde probierte ich es noch einmal, aber es gab einfach nicht genug Grip, um Sebastian Vettel zu schlagen - aber auch der zweite Startplatz ist eine gute Ausgangsbasis für das Rennen. Unser Auto war im Trockenen wie im Nassen schnell, ich bin zuversichtlich für morgen."

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