Renault: Lautere Motoren (nur) durch Regeländerung möglich

, 02.04.2014

Motorenlieferant Renault erklärt, ohne eine Veränderung des Reglements nichts für einen lauteren Sound der neuen Antriebseinheit tun zu können

Der Klang der neuen V6-Turbo-Motoren in der Formel 1 war eines der großen Gesprächsthemen während der ersten beiden Saisonrennen in Australien und Malaysia. Viele Fans beklagten sich über die fehlende Lautstärke der neuen Boliden, sogar Weltmeister Sebastian Vettel bezeichnete den Sound im Vergleich zu den alten V8-Aggregaten als "scheiße". Renault-Einsatzleiter Remi Taffin erklärt jedoch, dass sich daran nichts ändern werde, solang das Reglement unberührt bleibt.

"Es gibt zwei Hauptfaktoren, die den Klang beeinflussen. Zuerst einmal wäre da die Drehzahl zu nennen. Wir sind vergangenes Jahr noch mit 18.000 Umdrehungen gefahren, nun liegen wir bei circa 12.000", erklärt der Franzose. Dabei sei es wichtig zu erwähnen, dass dies allein aus den Regeln hervorgeht: "Sie (die FIA; Anm. d. Red.) haben 15.000 als Maximum definiert, das Limit der Sprit-Durchfluss-Menge bedeutet allerdings, dass wir am Ende der Geraden maximal 12.000 erreichen. Es könnten sogar nur 10.000 oder 11.000 sein - egal, ob es sich um einen Ferrari, Mercedes oder Renault handelt."

"Dies macht einen Riesenunterschied, denn im Vorjahr waren es noch 18.000 Umdrehungen, und jetzt hörst du auf der Haupttribüne noch etwa 10.000", gibt Taffin zu bedenken. Der zweite große Faktor sei der neue Turbolader, der ja einen essentiellen Anteil der Antriebseinheit darstellt. "Du stellst den Abgasen da etwas in den Weg, als würdest du jemandem ein Kissen ins Gesicht drücken. Das verhält sich wie ein Schalldämpfer. Wenn man diese beiden Faktoren kombiniert, dann hat man das Ergebnis, das wir aktuell haben."

Taffin ist sich sicher, dass sich der Sound verändern würde, wenn man nur höher drehen dürfte. Solange die Regeln aber einen maximalen Spritverbrauch von 100 Kilogramm pro Stunde vorschreiben, sei das aber unmöglich. "Wenn du auf den Verbrauch schaust, ergibt es keinen Sinn, mit mehr Umdrehungen zu fahren, weil du die Durchflussmenge erhöhen müsstest. Das würde allerdings wieder deine Effizienz verringern", räumt er ein. "Es würde auch nichts bringen, den Auspuff anders zu profilieren, denn letztlich führen die beiden Auspuffrohre erst in dasselbe Endrohr, nachdem die Abgase den Turbo durchlaufen haben. Es ist also, wie es ist."

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