Renault versteht Red-Bull-Kritik: "Würden es genauso machen"

, 08.02.2016

Renault-Motorenchef Remi Taffin erklärt, warum er Red Bulls Verbalattacke auf das Werksteam verstehen kann, dieses aber für einen siegfähigen Motor elementar ist

Renault-Motorenchef Remi Taffin hat Verständnis für die nicht endenwollende Kritik von Partner Red Bull. Wäre er Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko, "dann würde ich genau das Gleiche sagen", spielt der Franzose gegenüber 'Autosport' auf die Aussagen des Österreichers an, wonach das Renault-Werksteam diese Saison "überhaupt nichts reißen" würde und man sich besser auf Red Bull konzentrieren sollte.

"Er hat sein Team, er will das Beste für sein Team, und er will gewinnen", versetzt sich Taffin in Markos Lage. "Ich wäre sehr überrascht gewesen, hätte er das Gegenteil gesagt, das ist aber mein eigenes Urteil."

Keine Angst vor Red Bull

Renault stellt sich dieses Jahr einer Herausforderung, die Mercedes und Ferrari nicht annehmen wollten: Sie treten mit einem eigenen Werksteam gegen die Red-Bull-Truppe an, die ebenfalls über Renault-Motoren verfügen wird, auch wenn diese mit TAG-Heuer-Branding versehen sind.

Hat Taffin Angst, dass die Motorenabteilung wie von Marko prognostiziert unter die Räder kommen wird? "Da wir anstreben, dass Renault einmal gewinnen wird, benötigen wir einen sehr guten Motor", sagt der Franzose. "Wenn dieser Motor ebenfalls in ein Red-Bull-Chassis geschraubt ist, dann werden sie mit Sicherheit ein konkurrenzfähiges Paket haben, weil wir wissen, wie fähig sie sind, ein gutes Chassis zu bauen. Das würde einen guten Kampf bedeuten."

Fazit: "Es würde mich freuen, gegen Red Bull zu kämpfen, vor allem, wenn wir gewinnen." Während Ferrari bestenfalls bereit gewesen wäre, dem ehemaligen Weltmeisterteam einen Vorjahresmotor zu geben, sieht Taffin darin keine Gefahr, die österreichische Truppe mit Sitz in Milton Keynes mit identischem Material auszurüsten.

Werksteam als Drehzahlbeschleuniger für Renault-Motor?

"Es ist immer gut, einen konkurrenzfähigen Kunden zu haben", erklärt er die Position Renaults. "Aus Ingenieurssicht handelt es sich dabei um positiven Druck." Dass man nun über ein Werksteam verfügt, ist laut Taffin aber ein viel größerer Vorteil als die Beinahe-Werksbeziehung mit Red Bull in den vergangenen Jahren.

"Wir können jetzt anders planen, können den Motor durch das eigene Auto anders entwickeln", frohlockt Taffin. "Das gibt uns so viel mehr Freiheit. Man kann manchmal für das nächste Jahr vorausplanen, oder das Jahr danach. Der Kunde will aber immer wissen, was er als nächstes bekommt. Das ist auch fair."

Am Ende glaubt er aber, dass das Werksteam Renault die Möglichkeit geben wird, "einen Motor zu entwickeln, der Renault siegen lässt. Ob wir Red Bull haben, wird unser Leben nicht verändern."

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