Renault wollte selbst Doppel-Diffusor einsetzen: Ferrari versteht FIA-Vorgehen nicht

, 16.04.2009

Bei der Diffusor-Berufungsverhandlung offenbarte Renault, dass man selbst eine Lösung hatte, aber sie nicht nutzen durfte. Ferrari schlug noch härter aus.

Darf man einigen Teams glauben, dann geht es am Dienstag in Paris beinahe schon um die Weltmeisterschaft. Denn die Entscheidung in der Berufungsanhörung zur Legalität der Diffusoren von Brawn GP, Toyota und Williams dürfte Auswirkungen auf die ganze Saison haben. Das Ergebnis der Verhandlung wird am Mittwoch erwartet, laut Renault-Rechtsvertreter Andrew Ford sei das Team von Flavio Briatore im Fall der Fälle auch sofort bereit, selbst einen Doppel-Diffusor einzusetzen.

Renault hatte selbst Doppel-Diffusor

Als Grund nannte Ford aber keine rasant schnelle Entwicklung bei Renault. "Es ist nicht so, dass wir das Schiff verpasst haben, wie Brawn gemeint hat. Es ist deswegen so, weil die FIA gesagt hat, es war illegal. Da haben wir den Diffusor aufgegeben." Sprich, Renault hatte so ein Design bereits fertig, zeigte es der FIA und es wurde dem Team untersagt. Deswegen könnte man auch sofort mit einer ersten Version des neuen Diffusors aufwarten, theoretisch bereits in China, sollte die Berufung abgeschmettert werden.

Ferraris Rechtsvertreter Nigel Tozzi ist aber nach wie vor der Meinung, dass die Designs illegal sind und argumentierte vor dem Berufungsgericht auch dementsprechend. "Jeder mit einem Verständnis der englischen Sprache wird einem sagen, dass es da ein Schlupfloch gibt, also sollte man nicht jemanden clever die Worte verdrehen und die eigentliche Bedeutung der Regeln umdrehen lassen", klagte der Anwalt und beschwerte sich über die schlecht formulierten Regeln. Denn er betonte, dass das Schlupfloch dazu geführt hat, dass illegale Vorrichtungen verwendet wurden. "Diese Berufung findet nicht deswegen statt, weil wir nicht das Meiste aus den Möglichkeiten gemacht haben, sondern weil Brawn, Toyota und Williams sich nicht in den Regeln bewegt haben.

Die FIA ist mitschuld

Ross Brawn hatte die Berufung als rachsüchtige Aktion bezeichnet, weil die Teams nicht selbst an das Diffusor-Konzept gedacht hatten, weswegen Tozzi sagen musste. "Nur eine Person höchster Arroganz würde denken, er hat recht, wenn so viele seiner geschätzten Kollegen widersprechen." Aber auch der FIA machte der Ferrari-Anwalt Vorwürfe, da sie einigen Teams anscheinend gesagt hatte, ein ebenbürtiges Diffusor-Design sei illegal, während Brawn GP, Toyota und Williams grünes Licht bekamen. "Die Position der FIA ist vollkommen erstaunlich. Wir bitten Sie, die FIA vor sich selbst zu retten."

Ungeachtet solch emotionaler Aufforderungen blieb Brawn zuversichtlich, dass seine Autos in ihrer bisherigen Aufmachung weiter legal bleiben werden. "Man kann nie 100 Prozent sicher sein. Aber ich hoffe, dass sich der gesunde Menschenverstand durchsetzt und die Berufungsrichter sagen, dass es da einen Mechanismus, einen Vorgang, eine Methode gibt und dass sie ordentlich verfolgt wurde und wir weitermachen können", sagte der Teamchef der BBC. Sollte dem nicht so sein, würde Brawn das Auto umbauen müssen und Jenson Button könnte seine beiden Siege verlieren. Gewinnt die "Diffusor-Gang", könnte Brawn GP weiter dominieren.

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