Unzufrieden musste Renault Bahrain verlassen. Fernando Alonso hatte Besuch von Lewis Hamilton bekommen und Nelson Piquet Jr. wurde um das Aufhören gebeten.
© Foto: Sutton
Als Wochenende zum Vergessen bezeichnete Flavio Briatore den Bahrain-Aufenthalt von Renault. So sei Fernando Alonsos Rennen gleich zu Beginn vorbei gewesen, als ihn Lewis Hamilton im Heck traf. "Danach machte er zwar alles, was er konnte, aber uns ist klar, dass wir unser Leistungs-Niveau steigern müssen", sagte der Teamchef. Bei Nelson Piquet Jr. sprach Briatore von Problemen mit der Zuverlässigkeit, die ihn nach einem guten Start gestoppt hatten - im Endeffekt war es einfach das Getriebe. Deswegen mahnte er nun an, dass beim Test in Barcelona wirklich viel weitergebracht werden muss.
Auf den Test hoffte auch Fernando Alonso, der dem Fernsehsender Telecinco gesagt hatte: "Ich denke, das ganze Team weiß, dass wir uns so schnell wie möglich verbessern müssen, weil niemand gerne 58 Runden auf Platz zehn oder elf zurücklegt. Also liegen alle unsere Hoffnungen auf den Verbesserungen für Barcelona. Wenn das schief läuft, dann werden wir uns um den Rest der Saison Sorgen machen müssen." Dass das Rennen in Bahrain schwer werden würde, hatte er aber bereits vorher gewusst. Der Einzug in Q3 am Samstag war für ihn schon eine große Überraschung. "Wir wussten aber, dass unsere Rennpace es nicht erlauben würde, viel weiter vorne zu sein. Es fehlt uns noch etwas Speed, aber in Barcelona wollen wir das verbessern."
Renault musste auch noch Gerüchten widersprechen, Alonso habe vor seiner Kollision mit Hamilton einem Bremstest mit dem Briten gemacht. Alonso sagte dazu: "Wir waren zu nahe beisammen und er hat sicher nicht gemerkt, wie knapp es war. Er sprang auf meinen Heckflügel. Ich bin mir sicher, man versucht zu schnell Plätze gutzumachen, wenn man in den ersten Runden Achter oder Neunter ist." Pat Symonds hatte von den Bremstest-Gerüchten auch gehört und hatte die Daten ausgedruckt, damit er sie jedem zeigen konnte. Darauf war zu sehen, dass Alonso die Kurve ganz normal gefahren war, nicht unnötig auf die Bremse stieg und normal beschleunigte.
Das bestätigte auch Symonds noch einmal. "Fernando kam aus der Kurve und beschleunigte die Gerade hinunter. Er kam in den fünften Gang, bei 227 km/h, er war voll am Gas. Er berührte die Bremsen nicht oder so etwas. Und man kann am Beschleunigungsmesser den Aufprall sehen. Er wurde von hinten getroffen. Was ich von unserer Seite aus sagen kann, ist, dass Fernando keine Schuld trägt, auch wenn es dazu einige Spekulationen gibt", erklärte er. Symonds gestand aber zu, dass der Renault nicht unbedingt gut auf die Geraden kommt. "Uns fehlt die Traktion, der Motor-Speed und das Drehmoment."
Beinahe noch etwas mehr als über die Spekulationen musste sich Symonds über den Getriebe-Defekt bei Piquet ärgern, der beim nächsten Rennen allerdings keine Auswirkungen auf die Startaufstellung haben wird. Piquet selbst war einigermaßen enttäuscht, da er nach einem guten Start gut unterwegs war. Als das Getriebe immer mehr Probleme machte, wollte er zwar weiterfahren, aber "es wurde zu gefährlich und meine Ingenieure baten mich, aufzuhören, damit wir im nächsten Rennen eine Strafe vermeiden. Das Ergebnis ist nicht das, was wir gewollt hatten, aber ich konnte an diesem Wochenende viel lernen und das war wichtig für mich."