Lob für die neue Teamführung und ein Bolide, der Mercedes von Anfang an gewachsen ist: Sergio Marchionne will 2016 trotz Token-Problem angreifen
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Nach einem sieglosen Jahr 2014 trug sich Ferrari in der laufenden Saison dank seines Neuzugangs Sebastian Vettel wieder in die Formel-1-Siegerlisten ein. Nicht genug für den neuen Präsidenten Sergio Marchionne, der bald an die ruhmreiche Vergangenheit der Scuderia anknüpfen will. "In der kommenden Saison erwartet uns ein komplett anderes Umfeld: Wir arbeiten seit geraumer Zeit an dem Antrieb und an dem Auto für 2016", kündigt der als harter Sanierer geltende FIAT-Boss bei 'Sky Sports F1' an.
Marchionne verweist - trotz eines weitgehend eingefrorenen Technischen Reglements - auf ein Neudesign beider Komponenten und offenbart Unzufriedenheit mit der Rolle als erster Verfolger, die Ferrari in der aktuellen Hierarchie hinter Mercedes einnimmt. "Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass Ferrari zurückkehrt und wieder echter Herausforderer wird - und nicht mehr hinterherlaufen muss", so Marchionne.
Ein Sonderlob gibt es für den neuen Teamchef Arrivabene. "Ich bin begeistert von der Arbeit, die Maurizio geleistet hat", lobt Marchionne den Mann, der als ehemaliger PR-Manager in der Tabak-Industrie insbesondere in Italien zunächst auf Skepsis gestoßen war. "James Allison und das ganze Antriebsteam haben sich in den vergangenen zwölf Monaten aufgerieben, um ein Heilmittel gegen einige Dinge zu finden, die ich für echte technische Unzulänglichkeiten hielt", fährt Marchionne fort.
Das Kompliment an den erst kürzlich mit einem neuen Vertrag ausgestatteten Briten ist auch eine Watsche für dessen Vorgänger, doch die Vergangenheit lässt Visionär Marchionne ruhen: "Die Probleme liegen größtenteils hinter uns." Dennoch leidet Ferrari weiter unter der Token-Regelung, die Entwicklung des Antriebs limitiert: "Wir schlagen uns weiter mit technischen Einschränkungen herum, weil es sich um Probleme handelt, die nicht in der uns zur Verfügung stehenden Zeit zu beheben sind", so Marchionne.