Daniel Ricciardo ist mit dem ersten Test des neuen Renault-Motors zufrieden und spult 89 Runden ohne Probleme ab - Esteban Ocon kündigt eine "Überraschung" an
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Mit großer Spannung wurde am Dienstag in Barcelona die Premiere der neuen Ausbaustufe des Renault-Antriebs erwartet. Bis zu 35 PS mehr soll der überarbeitete Motor liefern. Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo und Renault-Testfahrer Esteban Ocon waren die beiden ersten, die den Motor beim offiziellen Formel-1-Test am Dienstag ausprobieren durften. Mit Details halten sich alle Beteiligten zwar noch zurück, doch Ricciardo verrät immerhin, dass er nach seinem Testtag "ziemlich glücklich" ist.
"Er war ziemlich zuverlässig und alles lief rund", verrät der Australier im Hinblick auf den neuen Motor. Ricciardo absolvierte 89 Runden, Ocon brachte es sogar auf 105 Umläufe auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Auch was die Leistung angeht, soll der Antrieb laut Ricciardo "definitiv" ein Fortschritt sein. "Als letzten kleinen Schritt wollen wir jetzt versuchen, an Mercedes heranzukommen", erklärt der Australier.
Doch aufgepasst: Wirklich schnelle Runden fuhren am Dienstag weder Ricciardo noch Ocon. Der Red-Bull-Pilot sortierte sich mit 1,087 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Sebastian Vettel auf Rang sechs ein, der Franzose war mit 3,310 Sekunden Rückstand Zehnter und damit Letzter. "Die Performance ist hier für uns kein Thema", erklärt Red Bulls Chef-Renningenieur Guillaume Rocquelin.
"Es geht in dieser Woche in Barcelona um die mittel- und langfristige Entwicklung des Autos", verrät Rocquelin. So entschied man sich bei Red Bull für eine konservativere Reifenwahl und legte auch keine Qualifyingrunden hin. Das lässt aber natürlich auch darauf schließen, dass Renault den Motor noch nicht unter Volllast laufen ließ. Möglicherweise war das Aggregat leicht gedrosselt, was sich natürlich positiv auf die Zuverlässigkeit auswirken würde.
Auch Renault-Pilot Ocon bestätigt, dass er am Dienstag "nicht zu 100 Prozent" gepusht habe. Trotzdem zeigt sich der Franzose optimistisch und verrät am Abend: "Ihr werdet überrascht sein." Der neue Motor sei "wirklich gut" und schneller. Positiv hebt er die 105 Runden hervor, die er und sein Team ohne Probleme absolvieren konnten. Zum Renneinsatz soll der neue Motor erstmals in Kanada kommen.
Zwar besteht theoretisch auch die Möglichkeit, das Update bereits beim kommenden Rennen in Monaco an den Start zu bringen, doch die Chancen stehen eher schlecht. Ohnehin würde der Einsatz im Fürstentum wohl keinen großen Unterschied machen, da Monte Carlo keine Motorenstrecke ist. Bei Red Bull ist man trotzdem optimistisch, dass man die Silberpfeile beim kommenden Rennen eventuell ärgern kann.
"Monaco wird unsere bisher beste Chance sein", hofft Ricciardo, der ein "interessantes" Rennen erwartet. Statt dem neuen Motor könnten dort Aero-Updates helfen. "Wir hatten ein paar neue Teile am Auto, die wir ausprobiert haben", verrät der Australier. Am Wochenende bescherte Max Verstappen Red Bull zwar den ersten Sieg seit 2014, doch die Bullen profitierten dabei vom Mercedes-Doppelausfall. Aus eigener Kraft ist man noch nicht siegfähig.