Toro-Rosso-Hoffnungsträger Daniel Ricciardo über seine Eindrücke von den Testfahrten in Jerez und die Hoffnungen für die Formel-1-Saison 2013
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Bei Toro Rosso läuft man seit Jahren den erfolgreichen Zeiten hinterher. Auf den sensationellen Sieg von Sebastian Vettel in Monza 2008 folgten kaum weitere Erfolge. Diese sind allerdings dringend nötig, um sich im harten Wettkampf im Formel-1-Mittelfeld gegen die starke Konkurrenz behaupten zu können. Toro Rosso trennte sich von Technikchef Giorgio Ascanelli und holte James Key. Der Brite gilt als einer der besten Formel-1-Designer. Auf ihm ruhen die Hoffnungen.
Der Anteil von Key an der Entwicklung des aktuellen STR8 ist begrenzt, denn schließlich kam der frühere Sauber-Chefdesigner erst im vergangenen Herbst nach Faenza. Dennoch soll dem Team 2013 ein Schritt nach vorn gelingen. "Ich erinnere mich noch gut: Im vergangenen Jahr lag ich am ersten Tag in der Zeitenliste auf Platz fünf. In diesem Jahr hatte ich die gleiche Position, aber das Gefühl war deutlich besser", blickt Daniel Ricciardo im Interview mit der spanischen Zeitung 'AS' auf die Testfahrten zurück.
Der Australier ist fest davon überzeugt, dass der STR8 ein guter Wurf ist. An seinem zweiten Testtag in Jerez konnte sich Ricciardo sogar auf Rang drei platzieren - vor Red-Bull-Pilot Mark Webber. "Wir wollen das beste Team hinter den großen Rennställen sein, also vor Williams, Force India und Sauber liegen. Regelmäßige Punkte sind das Ziel, wenn möglich auch mal ein Podestplatz", so die mutige Ansage des Red-Bull-Zöglings in Diensten von Toro Rosso.
Ricciardo träumt von einem ähnlich großen Wurf, wie er Vettel 2008 gelang. "Im vergangenen Jahr war ein Sieg mit unserem Auto sicherlich nicht möglich. In diesem Jahr müssen wir mal schauen. Im Regen geht vielleicht etwas", sagt er. "Vettel hat mit Toro Rosso gesiegt. Es ist also grundsätzlich möglich. Das ist große Motivation für uns." Für den Heppenheimer war der Erfolg in Monza 2008 das endgültige Ticket für den Aufstieg zu Red Bull.
Beim Weltmeisterteam wird Ricciardo seit knapp zwei Jahren als potenzieller Nachfolger von Webber gehandelt. Doch Geduld ist gefragt. Der Vertrag mit dem langjährigen Vettel-Teamkollegen wurde noch einmal verlängert. Die Sichtung von Red-Bull-Talenten geht weiter. "Ich muss ein gutes Jahr abliefern, und dann schauen wir mal weiter. Ich muss mich auf meine Arbeit konzentrieren", sagt Ricciardo, der sich zunächst im internen Kampf gegen Jean-Eric Vergne behaupten muss.