Ricciardos zarte Hoffnung: "Stück für Stück bekrabbeln"

, 21.02.2014

Red Bull musste den Testbetrieb am Freitagnachmittag einstellen, um den RB10 für einen (vermeintlich) gelungenen Abschluss vorzubereiten: "So läuft der Hase eben"

Klebt das Pech wieder an den Socken des Red-Bull-Fahrers mit australischem Pass? Nachdem es am Donnerstag für Sebastian Vettel beim Bahrain-Test deutlich besser lief als noch in Jerez und zum Auftakt in der Sachir-Wüste, war vom RB10 am Freitagnachmittag wieder nichts zu sehen. Daniel Ricciardo plagte sich mit einem mechanischen Problem, nachdem er am Vormittag immerhin 28 Runden drehte. Schnell war der 24-Jährige dabei allerdings nicht: 1:40.781 Minuten wurden als Bestzeit notiert.

Damit war Ricciardo nur Neunter im Klassement und 6,518 Sekunden hinter dem Tagesschnellsten Lewis Hamilton zurück. Trotzdem bläst der Sympathieträger aus Down Under kein Trübsal: "Es lief ganz gut. Ich habe einige gute Runden gedreht - und das nach 50 Umläufen, die Seb (Vettel, Anm. d. Red.) am Donnerstag abgespult hat. Wir scheinen also auf Kurs zu kommen", bilanziert Ricciardo. Trotzdem steht Red Bull noch eine Menge Schufterei bevor, schließlich soll es viele kleine Probleme geben, die im Wesentlichen von Motorenlieferant Renault ausgehen.

Quelle des Übels sind offenbar die Hybridsysteme und ganz besonders ihre Batterien. Die Hardware des Boliden scheint insgesamt zu sensibel. Immerhin scheinen die Überhitzungsprobleme aus Jerez gelöst. "Das Auto verzeichnet definitiv Fortschritte und bekrabbelt sich Stück für Stück. Wir würden liebend gerne auf einen Schlag den großen Coup landen, aber so läuft der Hase eben nicht", erklärt Ricciardo. Er sieht sich und sein neues Team auf dem richtigen Weg, beklagt aber einen eklatanten Mangel an Fahrpraxis: "Jetzt geht es darum, geduldig zu sein."

Montage kostet Zeit

Auch das Fazit von Andy Damerum ist gespalten: "Nach der guten Arbeit vom Donnerstag sind wir in der Nacht wieder ordentlich vorangekommen beim Zusammenbau des Autos. Das bekommen wir jetzt schon ziemlich gut hin", lobt er die positive Seite des dritten Tages in Bahrain, der allen voran durch seinen Vormittag zu entzücken wusste. "Prima" nennt der Renningenieurs-Koordinator die ersten Stunden, in denen kurze Stints angesetzt waren, um es Ricciardo zu ermöglichen, sich an den RB10 zu gewöhnen. Schließlich bleibt er ein Milton-Keynes-Rookie.

Außerdem haben die Updates dazu geführt, dass der Bolide einen deutlichen Sprung im Vergleich zu Jerez verzeichnete. "Wir wollen für ihn die Dinge langsam angehen", beschreibt Damerum die Herangehensweise. Langsam ist ein gutes Stichwort, denn das Turbopuzzle 2014 ist ebenfalls alles andere als eine schnelle Nummer: "In der Mittagspause haben wir weitere Veränderungen durchgeführt und das heißt aufgrund der Natur des Autos, dass wir es zerlegen müssen. Wie alle anderen auch bemerkt haben werden, ist es ein langwieriger Prozess."

Ergo wurden sämtliche Fahraktivitäten am Nachmittag gestrichen, um sich optimal auf den abschließenden Samstag vorzubereiten und endlich durchzufahren. Von der beschworenen Krise will Damerum nichts wissen: "Diese Probleme sind frustrierend, stehen aber in keinem Zusammenhang mit den anderen", betont er erneut. "Es geht nur darum, jedes Problem anzugehen, wenn es auftaucht. Mit einer harten Nacht vor Augen hoffen wir einen guten Samstag." Gleiches gilt für Ricciardo: Er will endlich mehr fahren, ehe es in Melbourne ernst wird.

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