Rosberg-Ausfall aufgeklärt: Mittel zur Wartung war Auslöser

, 26.09.2014

Bittere Ironie: Ein Mittel zur Verbesserung der Zuverlässigkeit verursachte bei Nico Rosbergs Auto in Singapur einen Kurzschluss, was schließlich zum Ausfall führte

Fünf Tage nach dem Grand Prix von Singapur hat Mercedes endlich herausgefunden, was Nico Rosbergs Rennen zerstört hat. Ursprünglich war man von einem Kabelbruch in der Lenksäule ausgegangen, der zahlreiche Funktionen des Autos beeinträchtigt hatte und den nunmehrigen WM-Zweiten schließlich zur Aufgabe zwang. Nach forensischen Untersuchungen in der Fabrik in Brackley erwies sich aber nun ein Mittel zur Wartung der Kabel in der Lenksäule, das einen Kurzschluss verursachte, als Ursache für den Defekt.

Die Verunreinigung des Kabels war laut dem Team von außen nicht sichtbar, auch habe es keinen Anlass zur Sorge gegeben, dass etwas nicht stimmt, ehe Rosberg am Sonntag die Box verlassen wollte, erklärt Mercedes.

Wie es zu Rosbergs Ausfall kam

Wie das möglich ist, wenn das Auto nach dem Qualifying über Nacht wegen der Parc-ferme-Regeln nicht angerührt werden darf? Offenbar haben die Rückstände des Mittels, das zur Qualitätskontrolle eingesetzt wird und bei der forensischen Analyse Risse der Kabel zeigen sollen, erst am Renntag ihre folgenschwere Wirkung gezeigt.

Noch in der Früh, als das Auto gestartet wurde, soll alles normal gewesen sein - Boxenstoppübungen wurden übrigens mit Lewis Hamiltons Boliden durchgeführt, auch das kann also nicht der Grund gewesen sein.

Die Bemühungen, Rosbergs Boliden durch mehrmaliges Wechseln des Lenkrades wieder flott zu machen, scheiterten: Rosberg blieb beim Start in die Aufwärmrunde stehen, nach dem Start aus der Boxengasse konnte er auf die Kupplungs- und Motoreneinstellungen nicht wie gewünscht Einfluss nehmen, auch DRS und Boxenfunk funktionierten nicht.

Neue Teile in Japan

Die Silberpfeile hatten in dieser Saison schon mehrmals Probleme mit der Zuverlässigkeit - dass nun ausgerechnet ein Mittel, das die Haltbarkeit des Autos verbessern sollte, die Ursache für einen weiteren Ausfall, ist bittere Ironie. "Es dauert, bis wir alles im Griff haben", erklärte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach dem Grand Prix von Singapur. "Wir werden aber nicht aufhören, ehe wir keine Ausfälle mehr haben. Wir hatten jetzt schon vier, und es wäre ganz und gar nicht zufriedenstellend, wenn das Versagen eines unserer Autos die WM entscheidet."

Daher fordert der Österreicher von seinem Team: "Wir müssen uns neu fokussieren und uns darauf konzentrieren, das Auftreten dieser Zuverlässigkeitsprobleme zu verhindern." Die erste Reaktion wird es bereits in Suzuka geben: Wie Mercedes bestätigt, werden ab Japan neue Teile eingesetzt - die harte Arbeit an der Verbesserung der Zuverlässigkeit werde auf dem gleichen hohen Niveau fortgesetzt.

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