Rosberg bestätigt: "Behalte gewisse Dinge für mich"

, 27.06.2014

Das Duell der beiden Silberpfeilpiloten geht in die nächste Runde - Nico Rosberg bestätigt, dass er nicht alle Informationen an die Crew von Lewis Hamilton weitergibt

Nach dem Grand Prix in Österreich sprach Mercedes-Teamchef Toto Wolff ein Machtwort. Nachdem Williams in Spielberg plötzlich auf Augenhöhe mit den Silberpfeilen gewesen war, forderte Wolff von seinen Fahrern eine uneingeschränkte Zusammenarbeit. Da bei Mercedes alle Daten der beiden Piloten offen auf dem Tisch liegen, kursiert die Vermutung, dass Lewis Hamilton und Nico Rosberg gewisse Informationen nicht an das Team weitergeben.

"Wir wollen nicht, dass die Runde, die das wahre Potenzial des Autos zeigt, bis zur letzten Runde im Qualifying zurückgehalten wird", hatte Wolff gefordert, gleichzeitig allerdings auch gesagt: "Ich sage nicht, dass das passiert ist. Wir wollen nur keine Tiefstapelei oder abgebrochene Runden sehen, wenn wir das Auto noch besser verstehen müssen."

Nun ist allerdings klar: Mit komplett offenen Karten spielt zumindest Nico Rosberg nicht. Der WM-Spitzenreiter erklärt: "Es liegt alles offen. Die Daten, alles ist frei verfügbar. Manchmal legt man es allerdings nicht auf den Tisch und sagt: 'Guck mal, was ich hier gemacht habe.' Wenn ich irgendwo einen Vorteil finde, dann behalte ich das für mich."

Eine Aussage, die Wolff und den restlichen Mercedes-Verantwortlichen gar nicht gefallen dürfte. Denn bei den Silberpfeilen ist man extrem stolz darauf, beide Fahrer gleich zu behandeln. Umgekehrt erwartet man von Hamilton und Rosberg allerdings ebenfalls, dass diese sich komplett hinter die Interessen des Teams stellen. Offensichtlich trifft das allerdings nur bedingt zu.

"Alles liegt offen, denn das Team muss stark sein. Und wir sind am stärksten, wenn wir zusammenarbeiten - und das machen wir", betont Rosberg zwar, ergänzt allerdings: "Gleichzeitig kämpfen wir aber auch miteinander. Wann immer wir also einen kleinen Vorteil gegenüber dem anderen haben, werden wir den auch nutzen."

Schadet Versteckspiel Mercedes?

Momentan geht es also lediglich um Kleinigkeiten, doch bereits in Spielberg zeigte sich, dass diese Taktik für die Silberpfeile nach hinten losgehen kann. Dort hielten sich Rosberg und Hamilton in den Trainings zurück und gingen erst im Qualifying ans Limit - beziehungsweise darüber hinaus, wie in Hamiltons Fall. Der Brite flog in Q3 ab und ruinierte damit auch Rosbergs Runde.

Das Resultat: Die Startplätze drei und neun für Rosberg und Hamilton, so ein schlechtes Qualifyingergebnis hatte Mercedes zuvor in der gesamten Saison noch nicht erlebt. Im Rennen reicht es anschließend aber trotzdem wieder zu einem Doppelerfolg, bei dem Rosberg die Nase vorne hatte. "Die aktuellen Ergebnisse helfen meinem Selbstvertrauen. Die Resultate im Qualifying und im Rennen", erklärt der Deutsche gegenüber 'The Telegraph'.

"Es ist gut zu wissen, dass das Momentum komplett auf meiner Seite ist. Das muss ich jetzt solange wie möglich aufrechterhalten. Es wird auf jeden Fall wieder einen Moment geben, in dem Lewis es wieder auf seine Seite zieht, also muss ich jetzt das beste daraus machen", so Rosberg, der in der Weltmeisterschaft momentan 29 Punkte vor Hamilton liegt. Vielleicht auch ein Verdienst seiner Geheimniskrämerei.

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