Nico Rosberg blickt auf den Triumph von Silverstone zurück, sorgt sich aber wegen der vielen Reifenschäden: "Das geht nicht"
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Vom Trainingsweltmeister zum Siegerauto: Der Sieg von Nico Rosberg beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone zeigte nachdrücklich, dass der Mercedes W04 nicht mehr nur im Qualifying am Samstag, sondern auch im Rennen am Sonntag ein Auto ist, mit dem Rosberg und Teamkollege Lewis Hamilton um die Spitzenplätze kämpfen können. Mit seinem zweiten Saisonsieg machte sich Rosberg gestern ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk, nachdem er am Donnerstag 28 Jahre alt geworden war.
"Es ist einfach so ein cooles Gefühl, so einen schnellen Silberpfeil zu haben", jubelt Rosberg in seinem Videoblog über die Fortschritte von Mercedes. "Das macht so einen Unterschied, da bin ich sehr, sehr dankbar. Das Team hat so eine super Leistung gebracht, um das Auto zu verbessern, auch für das Rennen, echt toll", lobt der Wiesbadener die Anstrengungen der Mercedes-Techniker.
"Das Qualifying war nicht ganz perfekt, aber zweiter Platz war natürlich trotzdem gut", so Rosberg über das Zeittraining am Samstag. Und auch der Rennstart war nicht ganz perfekt: "Ich habe einen schlechten Start gehabt, da ist Sebastian (Vettel) noch vorbei, dann war ich Dritter." Auf diesem dritten Platz blieb Rosberg aber nur sieben Runden lang, denn eröffnete Teamkollege Hamilton, der das Rennen anführte, die Reihe der Reifenschäden. "Bei Lewis ist der Reifen kaputtgegangen - das war hart für die britischen Fans, ihn und das Team."
Anschließend sah es über weite Strecken so aus, als würde Rosberg als Zweiter hinter Vettel durchs Ziel fahren, doch dann schlug in Runde 40 auch beim Red-Bull-Piloten das Schicksal zu: "Dann hatte Sebastian Getriebeprobleme, und dann war der Weg halt frei für mich", sagt Rosberg. Doch auch nach dem Ausfall Vettels war Rosbergs Sieg noch nicht in trockenen Tüchern: "Es war trotzdem ein harter Kampf ich gegen meine Reifen. Ich habe echt Schiss gehabt, dass meine Reifen auch kaputtgehen", sagt er.
Und um ein Haar wäre auch der Deutsche ein Opfer der Pneus geworden. "Ich hatte dann Glück, denn mein Hinterreifen ist kaputt gegangen, aber dann kam gerade in dem Moment das Safety-Car raus und ich konnte in die Box fahren und neue Reifen aufziehen", sagt Rosberg. "Beim Nico hatten wir eine riesengroße Blase. Deswegen haben wir noch einen Sicherheitsstopp eingelegt, der sonst gar nicht notwendig gewesen wäre", erklärt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Gespräch mit 'RTL'. "Er hat starke Vibrationen gehabt. Wir wären keine Runde weiter gekommen", bestätigt der Österreicher.
Doch so hatte Rosberg das Glück des Tüchtigen und fuhr den dritten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere ein: "Das ist alles perfekt aufgegangen. Es freut mich tierisch, den Silverstone-Grand-Prix zu gewinnen." Mit dem Rückenwind dieses Erfolges fährt Rosberg nun in die Eifel, wo schon am kommenden Sonntag der neunte Saisonlauf der Formel 1 2013 stattfindet. "Ich freue mich sehr drauf, jetzt mit dem Silberpfeil zum Nürburgring zu reisen. Hoffentlich gibt es da auch wieder ein super Wochenende."
Die Freude des 28-Jährigen wird jedoch ein wenig durch die Sorge über die zahlreichen Reifenschäden getrübt. "Mit den Reifen müssen wir das natürlich mal richtig analysieren, weil das geht nicht, dass wir so viele Reifenschäden haben", sagt Rosberg, der Reifenhersteller Pirelli in der Verantwortung sieht: "Das müssen sie verbessern, das ist gefährlich."