Rosberg: "Das ist richtig cool gelaufen"

, 19.07.2014

Nico Rosberg bleibt im Glutofen von Hockenheim eiskalt und erobert seine fünfte Pole-Position in dieser Saison, die ihm allerdings fast Valtteri Bottas stibitzt hätte

Beim Qualifying zum Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring ging es bei Lufttemperaturen von über 30°C heiß her. Bei der Jagd nach dem besten Startplatz triumphierte Mercedes-Pilot Nico Rosberg. Mit einer Zeit von 1:16.540 Minuten sicherte sich der Deutsche bei seinem Heimrennen die Pole-Position. Rosberg steht morgen zum fünften Mal in dieser Saison auf dem ersten Startplatz.

"Es freut mich sehr, hier beim Heim-Grand-Prix auf der Pole zu starten", freut sich der Silberpfeil-Pilot. "Das ist richtig cool gelaufen heute, mein Auto lag wieder fantastisch." Auch Niki Lauda bejubelte die Leistung seines Piloten. "Nico hat eine super Leistung gebracht, man kann überhaupt nichts dazu sagen", sagt der Aufsichtsratsboss des Mercedes-Teams bei 'RTL'. "Hier in Deutschland Pole-Position herauszufahren, mehr kann man nicht von ihm verlangen, hat er super gemacht."

Nachdem Rosberg im dritten Abschnitt des Qualifyings schon wie der sichere Polesetter aussah, musste er am Ende noch einmal um seine Position zittern, denn Valtteri Bottas (Williams) fuhr im zweiten Sektor der Rennstrecke die absolute Bestzeit. Im Ziel fehlten dem Finnen allerdings 0,219 Sekunden auf die Zeit Rosbergs.

Bottas rückt Rosberg auf die Pelle

"Das zeigt, wie gut unsere Kundenmotoren sind. Die sind alle gleich, so wie unsere", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei 'Sky' mit Blick auf die starke Leistung des Williams-Mercedes-Piloten. "Williams macht seit einigen Rennen einen richtig guten Job. Bottas vor allem, der in der letzten Runde noch einmal alles herausgeholt hat", freut sich Wolff über die Vorstellung seines früheren Schützlings, den er seinerzeit zu Williams und in die Formel 1 gebracht hatte.

Fest steht nach dem bisherigen Verlauf des Rennwochenendes auch, dass der Verzicht auf das Umstrittene FRIC-Aufhängungssystem nicht an der Vormachtstellung der Silberpfeile rütteln konnte. "Es scheint so, dass wir trotzdem die Schnellsten sind, obwohl alle Teams dieses Verbindungssystem zwischen der vorderen und hinteren Aufhängung, das ein großer Bestandteil des Autos war, an diesem Wochenende ausbauen mussten. Das ist sehr wichtig, super zu sehen", sagt Rosberg.

Ungetrübt war die Freude im Mercedes-Lager allerdings nicht, denn das Qualifying wurde von einem schweren Unfall von Lewis Hamilton überschattet. Der Brite war in Q1 wegen einer gebrochenen Bremsscheibe abgeflogen und in der Sachs-Kurve heftig in die Reifenstapel eingeschlagen. Hamilton überstand den Unfall mit einer leichten Knieprellung, konnte aber an den weiteren Abschnitten des Qualifyings nicht mehr teilnehmen.

Unfall von Hamilton überschattet das Qualifying

"Ich hätte mich gefreut, wenn es ein offener Kampf mit Lewis gewesen wäre. Deshalb bin ich nicht ganz so glücklich, denn Lewis konnte am Ende nicht mehr fahren", sagt Rosberg, dessen Auto nicht von dem Problem betroffen war, da er im Gegensatz zu Hamilton mit Bremsscheiben des Herstellers Carbon Industries anstatt Brembo fährt. "Ich kenne keine Details über das andere Auto sondern wusste nur, dass es mein Auto nicht betrifft. Daher wusste ich, dass ich weiter angreifen kann", sagt er.

"Wenn man ein Auto verliert, dann kann man nicht hundertprozentig zufrieden sein", blickt auch Wolff mit gemischten Gefühlen auf das Qualifying. "Auf der anderen Seite der Garage: eine Pole-Position ist eine Pole-Position - besser kann man es am Samstag nicht machen. Die hat sich der Nico bestimmt verdient."

Nach der Pole-Position soll morgen im Rennen dann der Heimsieg folgen. "Naja, Hockenheim - da kann es nur eine Erwartung geben", so Wolff. Der Motorsportchef erwartet allerdings "ein schwieriges Rennen, weil die Williams wirklich schnell sind. Es wird uns helfen, dass es morgen etwas kühler sein wird. Das hilft allen. Es wird schwierig, für den Lewis noch viel mehr", sagt der Österreicher. Hamilton wird das Rennen morgen von Startplatz 15 in Angriff nehmen, womit Rosberg gute Chancen hat, seinen Vorsprung in der Gesamtwertung von derzeit vier Punkten auszubauen.

Allerdings könnte das Wetter am Sonntag die Karten am Hockenheim neu mischen. "Die letzte Vorhersage meint, dass es weniger Gewitter geben wird. Man muss sich darauf einstellen, dass es anders wird als ursprünglich erwartet", sagt Wolff. Auch Lauda hofft auf ein reguläres Rennen. "Bitte lass das Rennen normal ablaufen. Weil Nico ist vorne und der braucht eine stabile Bedingung, kein Chaos mit Regen."

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