Rosberg im Duell mit Hamilton: "Ich ändere nichts"

, 21.05.2014

Mercedes-Fahrer Nico Rosberg geht entschlossen in das Monaco-Wochenende und will seinem Teamkollegen Lewis Hamilton endlich den Schneid abkaufen

Viermal in Folge "nur" Zweiter. Und jedes Mal hinter dem eigenen Teamkollegen. Die WM-Führung ist ebenfalls futsch. Doch Nico Rosberg wähnt sich deshalb nicht im Hintertreffen. Der Mercedes-Fahrer ist vielmehr erpicht darauf, seinen Vorjahressieg in Monte Carlo zu wiederholen und damit das Heft wieder in die Hand zu nehmen. Der Schlüssel dazu könnte die Pole-Position von Monaco sein.

Doch das war zuletzt ein Manko bei Rosberg: Er stand in dieser Saison bisher nur einmal ganz vorn in der Startaufstellung, Hamilton hingegen bereits viermal. Und Hamilton hat diesen Vorteil im Rennen gut genutzt, steht inzwischen bei vier Rennsiegen und liegt mit einhundert Punkten an der WM-Spitze. Dass er im Zeittraining gegen Hamilton kein Land sehe, will Rosberg allerdings so nicht stehen lassen.

Man müsse die bisherige Qualifying-Bilanz relativieren, meint er vor dem Großen Preis von Monaco. "Drei Qualifyings haben im Nassen stattgefunden. Im Trockenen steht es 1:1. Und am Samstag soll es trocken sein. Ich bin daher zuversichtlich, dass ich es schaffen kann", sagt Mercedes-Fahrer Rosberg. Er will auf die Monaco-Pole - mit der bisherigen Taktik: "Ich ändere nichts an meiner Herangehensweise."

Rosberg wünscht sich die Trendwende

Und auch im direkten Duell mit Hamilton werde sich, so die Prognose von Rosberg, erst einmal nichts verändern. "Bisher hatten wir einen harten Zweikampf. Ich erwarte, dass sich das so fortsetzt", meint der Deutsche. "Lewis hatte zuletzt einen positiven Lauf. Es war aber immer eng. Ich brauche nicht viel, um die Sache wieder zu meinen Gunsten zu drehen. Ich werde versuchen, das in Monaco zu schaffen."

Um Hamilton ganz nebenbei auch wieder die WM-Führung abzunehmen. Auch wenn Rosberg betont, im Augenblick "nicht zu sehr" an den ersten Platz in der Gesamtwertung zu denken. "Ich ziehe es aber natürlich vor, vorn zu liegen statt hinten zu sein", sagt Rosberg. "Es ist unheimlich eng zwischen uns. Und vor uns liegt noch eine lange Saison. Ich konzentriere mich daher erst einmal nur auf das bevorstehende Wochenende."

Die Aussichten für den Klassiker in Monte Carlo seien bestens. "Ich weiß", sagt Rosberg, "dass ich derzeit ein fantastisches Auto habe. Ich erwarte, auch in Monaco sehr schnell zu sein. Wir müssen aber abwarten, ob wir an diesem Wochenende noch immer die Schnellsten sind. Der Abstand nach hinten, zu unserer Konkurrenz, könnte geschrumpft sein. Ich freue mich aber auf den Grand Prix."

Ein Stratege plant die Taktik - für beide Fahrer!

Und so könnte es im Rennen zu einer Neuauflage des Duells zwischen ihm und Hamilton kommen, die zuletzt auf der Strecke ausgefochten haben, wer als Erster ins Ziel fahren würde - jeweils mit dem besseren Ende für Hamilton und obwohl Rosberg vor allem gegen Rennenende der Schnellere der beiden Silberpfeil-Piloten zu sein schien. Doch das ist, wie Rosberg erklärt, auch taktisch bedingt.

Wenn er nicht den Vorteil des besseren Startplatzes habe, müsse er eben etwas anderes versuchen. "Die einzige Möglichkeit, wie ich als Hinterherfahrender Lewis angreifen kann, ist, dass ich in den letzten zwei Rennrunden richtig viel schneller bin als er", meint Rosberg bei 'Sport Bild'. Er erklärt: "Wie schafft man das? Indem man meine Boxenstopps immer etwas weiter herauszögert."

Nur so habe er kurz vor Schluss die frischeren Reifen, aber insgesamt auch die etwas langsamere Strategie, die er als "suboptimal" bezeichnet. Doch Rosberg hielt zuletzt trotzdem daran fest. "Weil es nur ums mögliche Überholen am Ende des Rennens geht", wie er sagt. Dass die Taktik bei Mercedes von einem Strategen gleich für beide Piloten geplant werde, spiele dabei überhaupt keine Rolle.

Mercedes hat derzeit keine Gegner

Mit James Vowles habe sein Team "den Top-Mann" für diese Aufgabe, meint Rosberg. "Natürlich ist er zweigeteilt. Er versucht meinem Teamkollegen die beste Strategie zu geben, damit er mich schlägt. Und mir die beste Strategie, damit ich meinen Teamkollegen angreifen kann." Doch all das hat sowohl positive als auch negative Begleiterscheinungen für die Piloten, die sich damit aber zu arrangieren scheinen.

"Das haben wir durchgekaut bis zum Geht-nicht-mehr und sind zum Schluss gekommen, dass es die beste Lösung für uns ist", sagt Rosberg. Mercedes werde daher an der Arbeitsweise von Vowles festhalten. Rosberg: "Der Vorteil ist, dass wir im Moment nur teamintern gegeneinander fahren. Deshalb ist es besser, dass nur einer das macht. Und ich weiß, dass er für uns beide sein Bestes gibt."

Am Sonntag kann allerdings nur ein Fahrer den Sieg davontragen. Und Rosberg will unbedingt dieser Fahrer sein. "Ich muss jetzt schauen, dass ich wieder die Überhand gewinne", sagt er bei 'Sport1' und merkt an: "Monaco ist ein gutes Pflaster für mich. Ich habe dort im vergangenen Jahr gesiegt. Es ist natürlich auch mein Heim-Grand-Prix. Und ich werde auf jeden Fall angreifen, um Lewis' Lauf zu brechen."

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