Rosberg: Kein Mitleid mit "Schumi", Vorfreude auf Hamilton

, 30.09.2012

Nico Rosberg hat kein Mitleid mit Michael Schumacher und freut sich auf das Team-Duell mit seinem guten Freund Lewis Hamilton

Nach drei gemeinsamen Jahren im Werksteam von Mercedes werden sich am Saisonende die Wege von Nico Rosberg und Michael Schumacher trennen. Mercedes verlängert den Vertrag mit dem Rekordweltmeister nicht und holt für die kommende Saison Lewis Hamilton von McLaren ins Team. Mitleid mit seinem scheidenden Teamkollegen Schumacher hat Rosberg jedoch nicht: "Nein, Mitleid hab' ich nicht", sagt Rosberg der 'Bild am Sonntag'. "Er hat ja selber mitentschieden, dass es so gekommen ist."

Schumacher hatte eine Option zur Vertragsverlängerung bei Mercedes ungenutzt verstreichen lassen und eine Entscheidung über seine Zukunft lange herausgezögert. Unter anderem deshalb entschied sich das Silberpfeil-Team für die Verpflichtung von Hamilton. Rosberg verteidigt diese Entscheidung: "Er war unsicher, ob er weiterfahren wollte, Mercedes musste sich aber entscheiden", so der 26-Jährige. Rosberg traut seinem Landsmann jedoch eine Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere zu: "Er ist auf einem sehr hohen Level unterwegs diese Saison. Auf jeden Fall ist er noch gut genug für die Formel, glasklar."

Seinen neuen Teamkollegen empfängt Rosberg mit offenen Armen. Schon kurz, nachdem die Verpflichtung Hamiltons am Freitag publik gemacht worden war, hatte Rosberg getwittert: "Cool, dass Lewis kommt ..." Der Brite ist für den 26-Jährigen ein alter Bekannter und guter Freund. "Ich kenne ihn, seit ich 12 Jahre alt bin. Wir verstehen uns einfach immer schon gut", so Rosberg, der schon im Jahr 2001 im Kart Teamkollege von Hamilton war und sich damals an den Rennwochenenden das Zimmer mit ihm teilte.

Wiedervereinigung der Kart-Kumpels

Dabei hatten die beiden Teenager seinerzeit eine Menge Spaß, wie Rosberg berichtet: "Ich hab ihm mal vorm Rennen 'Tiger Balsam' in seine Unterhose geschmiert. Das Zeug brennt krass, da hatte er auf der Strecke keinen Spaß!" Bei allem Spaß abseits der Strecke waren beide Piloten jedoch auch erbitterte Widersacher. "Gegen den anderen zu verlieren, das fanden wir beide nicht so witzig. Die Konkurrenz fing bei uns schon beim Computerspielen an und hörte im Go-Kart auf", so Rosberg.

Im Kart wurde der Deutsche damals von Hamilton geschlagen. Angst davor, nun auch in der Formel 1 nur die zweite Geige zu spielen, hat Rosberg jedoch nicht. "Ich kenne doch die Situation. Mit Michael war einer der Schnellsten der Welt drei Jahre mit mir unterwegs. Ich habe mich auch dabei sehr wohl gefühlt", sagt der 26-Jährige. Rosberg freue sich auf den Zweikampf mit Hamilton und ist davon überzeugt, dass er ihn schlagen kann: "Das wird wieder ein Hammerduell so wie damals und eine neue Motivation für mich. Lewis und ich - das passt", ist sich Rosberg sicher.

Gleichberechtigung zwischen Rosberg und Hamilton

Nachdem schon Ross Brawn angekündigt hatte, dass es im kommenden Jahr im Team keine Nummer eins geben wird, bestätigt auch Rosberg, dass ihm Gleichbehandlung zugesichert sei: "Ich habe in meinem Vertrag stehen, dass ich immer die gleichen Möglichkeiten habe wie mein Teamkollege - egal wer das ist", erklärt der Deutsche.

Dass Hamilton vom Spitzenteam McLaren zu Mercedes wechselt, die derzeit mit Sauber um Platz fünf in der Konstrukteurswertung kämpfen und seit der Übernahme des Teams Anfang 2010 bisher nur ein Rennen gewinnen konnten, kann Rosberg nachvollziehen. "Die Silberpfeile sind die Zukunft in der Formel 1", meint Rosberg. Nachdem sich Mercedes gerade langfristig an die Formel 1 gebunden habe, gehe es klar nach vorne.

"Klar, ich hätte gerne mehr gewonnen als diese ein Mal in China", gibt Rosberg zu. "Aber das war schon mal ein Schritt in die richtige Richtung." Die personellen Verstärkungen, zuletzt wurde Mike Elliott von Lotus als neuer Chef-Aerodynamiker verpflichtet, sollten sich nach Ansicht des Deutschen in der Zukunft auszahlen. "Ich weiß gar nicht, wie viele neue Leute dieses Jahr gekommen sind. Und gute Leute. Wir kommen bald nach vorne, das weiß ich", so Rosberg.

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