Mercedes kauft Valtteri Bottas aus seinem Williams-Vertrag und setzt ihn 2017 an die Seite von Lewis Hamilton - Silberpfeil-Traum von Pascal Wehrlein zerplatzt
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Valtteri Bottas wird in der kommenden Formel-1-Saison an der Seite von Lewis Hamilton für das Mercedes-Werksteam an den Start gehen. Der 27-Jährige wechselt vom Williams-Rennstall zu den Silberpfeilen und wird dort Nachfolger des Anfang Dezember zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg. Der Finne gilt als erfahrene Wunschlösung, um das Team 2017 nach Rosbergs Abgang zu stabilisieren.
Bottas setzt sich damit gegen hochrangige Konkurrenten durch. Beinahe jeder aktive Pilot habe sich nach Freiwerden des Cockpits beim bisherigen Branchenprimus gemeldet, wie man des Öfteren betonte, doch am Ende wollte Mercedes unbedingt Bottas, obwohl er noch bei Williams unter Vertrag stand und dort 2017 als Mentor von Rookie Lance Stroll fungieren sollte.
Dafür kaufte man den Mann aus Nastola, der bei Williams rund 5,5 Millionen Euro pro Jahr verdienen soll, aus seinem Vertrag und bot Williams im Gegenzug einen Rabatt auf die Mercedes-Kundenmotoren, mit denen das Team seit der Saison 2014 unterwegs ist. Zwar lehnte Williams zunächst ab, doch schnell öffnete man einem Wechsel die Tür, falls man einen passenden Ersatz für Bottas finden würde - was man in Felipe Massa getan hat, wie Williams bestätigt hat.
Die Entscheidung für den Finnen ist vor allem für einen Mann ein herber Rückschlag: Pascal Wehrlein. Der Deutsche hatte sich große Hoffnungen auf den Sprung zu Mercedes gemacht, wo er bereits einige Testfahrten unternommen hatte, doch am Ende entschied sich das Team gegen ihn. Immerhin bleibt ihm der Platz beim Sauber-Team, für das er 2017 an den Start gehen wird, wie heute Vormittag bekannt wurde.
Überraschend kommt die Verpflichtung von Bottas nicht, denn über sein Management hegt er gute Kontakte zu Motorsportchef Toto Wolff. Der Österreicher ist neben Didier Coton und Mika Häkkinen zu einem Drittel an seinem Management beteiligt und hätte dadurch im Grunde nun einen Interessenskonflikt. Doch Aufsichtsratsvorsitz Niki Lauda hatte unlängst betont, dass es keinen Verstoß gegen das Compliance-Reglement von Mercedes geben würde: "Dann kann er nicht sein Manager sein und auch nichts kassieren oder sonst was. Das ist ganz klar geklärt", so der Österreicher bei 'ServusTV'.
Valtteri Bottas fährt 2017 seine bereits fünfte Saison in der Formel 1. Der Finne stieg 2013 mit Williams auf, wo er bis jetzt blieb. In seiner Formel-1-Vita stehen bislang neun Podestplätze, auf seinen ersten Sieg wartet er noch. Vor der Königsklasse wurde er unter anderem Meister in der GP3-Serie und der Formel Renault 2.0, zudem gewann er zweimal das Formel-3-Masters in Zandvoort.
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