Nico Rosberg (Mercedes) setzt am letzten Testtag in Barcelona eine noch schnellere Zeit als Teamkollege Hamilton tags zuvor - Alonso knapp dahinter
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Zum letzten Testtag vor dem Saisonauftakt fuhren die Teams noch einmal ihre Starpiloten auf. Für Red Bull sitzt am heutigen Sonntag in Barcelona Weltmeister Sebastian Vettel im Cockpit. Bei Ferrari greift Vizeweltmeister Fernando Alonso ins Lenkrad. McLaren schickt Jenson Button auf die Strecke und bei Lotus ist Kimi Räikkönen nach seinem kurzfristigen Ausfall tags zuvor wieder einsatzbereit.
Wie schon am Samstag präsentiert sich der Circuit de Catalunya auch am Schlusstag der letzten Testwoche mit einer trockenen Fahrbahn und somit guten Bedingungen, um die noch offenen Punkte auf den Aufgabenlisten der einzelnen Teams abarbeiten zu können. Der Vormittag stand wie schon tags zuvor im Zeichen von kurzen Stints über wenige Runden, bevor am Nachmittag die eine oder andere Rennsimulation folgen dürfte.
In der Zeitenliste liegt Nico Rosberg mit einer auf Soft-Reifen gefahrenen Paradezeit von 1:20.130 Minuten an der Spitze. Der Mercedes-Pilot machte damit deutlich, dass die Vortagszeit von Teamkollege Lewis Hamilton (1:20.558) keine Eintagsfliege war und legte noch einmal vier Zehntelsekunden nach.
Lokalmatador Alonso knapp geschlagen
Rosberg brannte damit die schnellste Barcelona-Testrunde seit vier Jahren in den Asphalt. Im März 2009 fuhr der damalige Brawn-Pilot Rubens Barrichello eine 1:18.926. Da Rosbergs Zeit, die eine knappe Stunde vor der Mittagspause zustande kam, die einzige fliegende Runde in jenem Run war, liegt die Vermutung nahe, dass der Silberpfeil mit wenig Sprit unterwegs war.
Ferrari-Pilot Alonso mischte bei der Jagd nach der Bestzeit zur Freude seiner auf den Tribünen anwesenden Fans munter mit und geht mit einem Rückstand von 0,364 Sekunden auf Rosberg in die Mittagspause. Auch der Spanier erzielte seine persönliche Bestzeit, die ebenfalls unter der Samstagszeit von Hamilton liegt, mit den weichen Reifen von Pirelli. Ein abschließender Alonso-Versuch auf der Supersoft-Mischung brachte keine Verbesserung.
Mit etwas Respektabstand folgen Jenson Button im McLaren (+1,314; 3.), Sauber-Pilot Nico Hülkenberg (+1,411 Sekunden; 4.) und Paul di Resta im Force India (+1,854; 5.). Button war auf seiner persönlich schnellsten Runde mit den Pirelli-Reifen ohne farbliche Markierung unterwegs, weshalb nicht klar ist, ob es sich dabei um die Soft- oder die Medium-Mischung handelte. Hülkenberg setzte seine Zeit anders als Rosberg und Alonso auf der Medium-Mischung.
Räikkönen von Getriebesalat gebremst
Sebastian Vettel reihte sich unter den Augen von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz und Teamchef Christian Horner, die beide erstmals in dieser Woche vor Ort ist, hinter Williams-Pilot Pastor Maldonado (+2,285; 6.) auf Position sieben ein. Vettels Rückstand auf Rosberg beträgt ganze 2,384 Sekunden. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Tagen hielt sich das Weltmeisterteam heute mit der Geheimniskrämerei um den RB9 zurück. Mit wie viel Sprit Vettel auf seiner persönlich schnellsten Runde unterwegs war, ist offen.
Nach seinem Fernbleiben am Samstag griff Ex-Weltmeister Räikkönen heute erstmals in dieser Woche ins Lotus-Lenkrad. Der letzte Arbeitstag vor dem Saisonstart ließ sich für den Finnen jedoch nicht gut an. Nach einer frühen Installationsrunde kehrte er zurück an die Box zurück. Wie das Team mitteilt, streikte am E21 wieder einmal das Getriebe.
Vier Minuten vor der Pause ging Räikkönen mit einer neuen Schalteinheit im Heck des schwarzen Boliden noch einmal auf die Strecke, konnte mit den Soft-Reifen aber nur eine 1:24.396 realisieren und liegt mit 4,266 Sekunden Rückstand derzeit auf dem elften und letzten Rang hinter Caterham-Pilot Charles Pic (+2,985; 8.), Marussia-Neuzugang Jules Bianchi (+3,037; 9.) und Toro-Rosso-Fahrer Daniel Ricciardo (+3,498; 10.).
Alonso geht nach vier Stunden Testbetrieb mit 64 zurückgelegten Runden als bisher fleißigster Fahrer in die einstündige Mittagspause. Von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr stehen den elf Teams die letzten drei Teststunden vor der Abreise nach Melbourne ins Haus.