Für Ross Brawn steht fest, dass Michael Schumacher einen Anteil an den aktuellen Mercedes-Erfolgen hat - Der Rekordchampion leistete wertvolle Aufbauarbeit
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Michael Schumachers Formel-1-Comeback bei Mercedes zwischen 2010 und 2012 verlief sportlich gesehen sehr durchwachsen. Der Rekordchampion brachte es in 58 Starts für die Silberpfeile lediglich auf einen Podestplatz. In der WM war ein achter Gesamtplatz im Jahr 2011 sein bestes Resultat. Der damalige Teamchef Ross Brawn will "Schumis" Comeback allerdings keinesfalls als Reinfall bezeichnen. Vielmehr habe der Deutsche im Hintergrund eine Menge Arbeit von unschätzbarem Wert geleistet.
"Michael hat ganz sicher etwas zu der Organisation und Struktur beigetragen, die später für diese Erfolge bei Mercedes gesorgt hat", erklärt Brawn gegenüber 'CNN' und ergänzt: "Er hat mitgeholfen, dass wir bei Ferrari diese Erfolge feiern konnten, und er hat diese Einstellung auch bei Mercedes verfolgt." Brawn und Schumacher arbeiteten vor der gemeinsamen Mercedes-Zeit bereits bei Benetton und Ferrari zusammen.
Doch während "Schumi" mit Benetton zwei und mit Ferrari sogar fünf WM-Titel gewinnen konnte, blieb ihm ein Happy End bei Mercedes verwehrt. "Mit seinem Wissen und seiner Reife war es unbezahlbar, wenn er den Aerodynamikern, den Fahrwerksingenieuren oder den Reifenleuten erklärt hat, was notwendig ist. Er wirkte in großem Maße an den Strukturen mit, die zu den heutigen Mercedes-Erfolgen führten", betont Brawn noch einmal.
Die Früchte von Schumachers Aufbauarbeit ernteten später andere. Nico Rosberg holte 2012 den ersten Mercedes-Sieg in der Formel 1 seit 1955, ab 2013 war das Team regelmäßig siegfähig und seit 2014 dominieren die Silberpfeile die Königsklasse. Zuletzt hatte es zwischen Brawn und Niki Lauda einen kleinen Streit darüber gegeben, wer für die jüngsten Erfolge verantwortlich ist.
Nachdem Schumacher die Formel 1 Ende 2012 endgültig verlassen hatte, zog sich auch Brawn ein Jahr später zurück. Nun hat "Schumis" langjähriger Weggefährte unter anderem Zeit, die Karriere von dessen Sohn Mick zu verfolgen. "Mick ist ein toller Kerl", berichtet Brawn. Er verrät, dass er dem nächstjährigen Formel-3-Pilot jederzeit für Ratschläge zur Verfügung steht.