Rückschlag für Red Bull: Vettel kriegt keine Runde hin

, 01.03.2014

Gerade mal vier Kurven schaffte Sebastian Vettel am vorletzten Testtag im Red Bull RB10, weshalb sein Team sämtliche Hoffnungen in den Sonntag setzt

Stell Dir vor, es ist zwei Wochen vor Saisonbeginn und Du schaffst nicht einmal eine Testrunde. Das ist das Szenario, mit dem sich Sebastian Vettel beschäftigen muss. Denn der Deutsche hat am Samstag in Bahrain genau das erlebt: Beim ersten Anlauf kam er nur vier Kurven weit, beim zweiten Versuch war gleich in der Boxengasse Endstation. Ein herber Rückschlag für die Weltmeister von Red Bull.

Vor allem, wo Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo am Freitag noch insgesamt 66 Runden hingelegt hatte. Anders kam es am Samstag: Als Vettel um 11:27 Uhr Ortszeit erstmals aus der Boxengasse rollte, sorgte er wenige Sekunden später für die erste Rotphase des Tages. Der Auftakt für einen weiteren Problem-behafteten Testtag, der Vettel und Red Bull ein gemischtes Fazit ziehen lässt.

"Derzeit haben wir viele unterschiedliche Probleme. Das ist keine ideale Situation, aber das ist jetzt nicht zu ändern", sagt der viermalige Formel-1-Weltmeister am Samstag. "Alle hier sind hochmotiviert, uns auf Kurs zu bringen. Das gelingt aber nicht über Nacht. Wir hoffen einfach, am Sonntag einen besseren Tag zu erwischen, sodass wir die Saison in Melbourne ordentlich beginnen können."

Vettel hofft auf Besserung mit neuen Teilen

Eine Prognose, wann im Red-Bull-Lager mit entscheidender Besserung zu rechnen ist, traut sich Vettel offenbar nicht zu. Er meint vielmehr: "Im Moment ist die Zuverlässigkeit natürlich das große Fragezeichen. Schwer zu sagen, wie lange es dauert, bis wir das in den Griff gekriegt haben. Vieles schaffen wir bestimmt in zwei Wochen in Melbourne, wenn wir dann etliche neue Teile bekommen."

"Einige unserer Probleme haben gewisse Schäden hinterlassen. Und neue Teile sind eben nicht über Nacht verfügbar. So gesehen dürfte es in den kommenden Wochen besser werden", erklärt Vettel und merkt an: "Wir haben natürlich nicht sehr viele Runden gedreht. Doch die Kilometer, die wir abgespult haben, waren sehr vielversprechend. Sobald wir mal ans Fahren kommen, sollte das Tempo passen."

Sofern es Red Bull gelingt, dem RB10 rechtzeitig Beine zu machen. Was am Samstag nicht gelang, wie ein enttäuschter Andy Damerum, Test-Koordinator bei Red Bull, festhält. "Weil sich das Auto am Samstag sehr gut verhalten hatte, haben wir einen ordentlichen Tag für Sebastian erwartet. Doch er war kaum auf der Strecke, da trat schon ein elektrisches Problem auf und er musste das Auto abstellen."

Ein Problem jagt das nächste...

"Wir brachten das Fahrzeug zurück an die Box und kamen dem Problem auf die Spur. Der Fehler ist auch schon bei anderen Teams aufgetreten, hatte uns bisher aber verschont. Wir kümmerten uns sofort darum. Das Auto war schließlich bereit für eine weitere Ausfahrt, doch dieses Mal wurde es bereits in der Boxengasse gestoppt. Als wir es zurück in der Garage hatte, entdeckten wir ein Leck."

Und der Red-Bull-Albtraum ging weiter: "Wir dachten, wir könnten das Problem beheben, stellten dann aber fest, dass genug Schaden angerichtet worden war, um uns am Fahren zu hindern", berichtet Damerum. "Insgesamt ist es natürlich frustrierend, dass wir nach dem erfolgreichen Freitag am Samstag solche Probleme hatten. Wir können aber einfach nur damit fortfahren, die Probleme zu lösen."

Probleme lösen: Das sah am Samstag konkret so aus, dass Red Bull erst einmal eine Batterie wechselte, was laut Vettel "ziemlich lange" gedauert hat - wieder ging wertvolle Zeit ins Land. Das Weltmeister-Team hat aber noch eine letzte Chance: Am Sonntag wird auf dem Bahrain International Circuit der letzte Testtag der Formel-1-Vorsaison ausgetragen. Plus: Am Montag hat Red Bull dort noch einen Filmtag...

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