Im Zuge der Gribkowsky-Affäre ist noch nicht klar, was mit Bernie Ecclestone passiert, doch FIA-Präsident Jean Todt gibt dem 82-Jährigen Rückendeckung
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Noch ist Bernie Ecclestone im Zuge der Gribkowsky-Affäre weder verurteilt noch wurde er überhaupt vor Gericht gebracht, dennoch steht der Formel-1-Zampano nach der Anklage der Münchener Staatsanwaltschaft derzeit enorm unter Druck. Die Spekulationen um einen möglichen Rücktritt des 82-Jährigen reißen nicht ab, doch immer wieder erhält der Brite Rückendeckung: zuletzt vom Vorstand des F1-Mehrheitseigners CVC, nun auch von FIA-Präsident Jean Todt.
"Er hat alles Recht, seinen Job auszuüben - und er macht ihn wirklich gut", stellt sich der Franzose gegenüber der Agentur 'dpa' hinter den Chefpromoter. "Er ist von der CVC angestellt, also ist es ihre Entscheidung", will sich der ehemalige Ferrari-Teamchef nicht in die Angelegenheiten rund um Ecclestone einmischen. Denn auch der Franzose weiß, welche Auswirkungen ein Machtwechsel an der Spitze der Formel 1 hätte. Ohne eine Menge Unruhe würde das wohl nicht von statten gehen.
Das sieht auch der ehemalige Minardi-Teamchef Paul Stoddart so. Seiner Meinung nach bräuchte ein eventueller Nachfolger des 82-Jährigen eine Menge Anlaufzeit, bis er sich genauso gut zurechtfindet wie Ecclestone. "CVC steckt in einer Zwickmühle", so der Australier gegenüber 'Bloomberg'. "Wenn Bernie Ecclestone zum Rücktritt gezwungen wird, würde das Concorde-Agreement komplett durcheinander geraten."
Doch wäre ein verurteilter Bernie Ecclestone für die Formel 1 überhaupt tragbar? Derzeit gibt es nur Spekulationen, doch solange alles in der Schwebe hängt, wird es keine Entscheidung geben. Das hat im Übrigen auch Auswirkungen auf andere Bereiche. So heißt es, dass der geplante Börsengang der Formel 1 auch durch das anstehende Verfahren gegen Ecclestone im Wartestand ruht.
"Obwohl der IPO-Markt besser als vor einem Jahr ist, muss das Unternehmen noch einige Probleme lösen", bestätigt CVC-Manager Donald Mackenzie der 'Press Association'. Ecclestone wird vorgeworfen, im Zuge eines Anteilsverkaufs der Formel 1 im Jahr 2006 insgesamt 44 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern auf Konten des ehemaligen BayernLB-Finanzvorstandes Gerhard Gribkowsky überwiesen zu haben.