Saison auf der Kippe: Gibt Ferrari 2013 auf?

, 15.08.2013

Wenn sich die Situation in der WM nicht demnächst verbessert, wird Ferrari laut Felipe Massa die Entwicklung des aktuellen Autos einstellen und für 2014 arbeiten

Bei Ferrari stehen wichtige Wochen auf dem Programm. Die Traditionstruppe verfiel nach einem vielversprechenden Saisonstart zuletzt wieder in alte Muster - die neuen Teile brachten nicht die erhofften Erfolge und mussten großteils wieder vom Auto genommen werden, und auch der leidige Windkanal in Maranello bereitet den Technikern weiterhin Kopfzerbrechen.

Und dann wären da noch die Spekulationen über einen Wechsel von Fernando Alonso zu Red Bull, die zusätzlich für Unruhe sorgten. Fakt ist: Der Spanier liegt im Titelkampf 39 WM-Punkte hinter Leader Sebastian Vettel auf Platz drei - es bedarf also einer Spätsommer-Offensive, will man dieses Jahr noch um den Titel mitreden, zumal die Vorbereitungen für die Reglement-Revolution 2014 in vollem Gange sind.

Klien rechnet mit nächster Alonso-Niederlage

Ex-Formel-1-Pilot Christian Klien wundert sich gegenüber 'Pitpass' nicht, dass Alonso ungeduldig wird und Kritik an seinem Team äußerte: "Das sagt mir, dass er keine Verbesserungen sieht. Normalerweise kommt Ferrari etwas schwer in die Gänge, aber holt dann auf, aber das scheint diese Saison nicht zu passieren."

Der Österreicher fürchtet, dass Alonso auch in seinem vierten Titel-Anlauf mit Ferrari scheitern wird: "Er ist ein unglaublicher Fahrer, zweifellos einer der besten in der Formel 1, aber es sieht so aus, als wäre auch 2013 ein verlorenes Jahr für ihn." Zumindest, wenn Ferrari nicht in der Sommerpause, wo die Fabriken zwei Wochen lang geschlossen sein müssen, Fortschritte erzielt.

Ferrari: Kommende Rennen entscheiden über Saison 2013

"Die Entwicklungsarbeit ist sehr wichtig, und wir müssen das Auto schneller machen", weiß auch Felipe Massa. Nach dem Stillstand der vergangenen Rennen dürften Ferrari auch die Pirelli-Reifen-Änderungen ab dem Ungarn-Grand-Prix nicht gerade entgegen zu kommen, während andere profitierten. "Teams wie Mercedes haben auf diesen Reifen eine gute Leistung gebracht, aber unser Auto war nicht so konkurrenzfähig wie erwartet", analysiert der Brasilianer. "Vielleicht liegen diese Reifen also den anderen Teams besser, aber wir müssen noch ein paar Rennen und andere Strecken abwarten, damit wir uns sicher sind."

Sollte man aber nicht rasch wieder auf Touren kommen, dann wird Ferrari aller Voraussicht nach die Entwicklung des aktuellen Autos einstellen und sich komplett auf 2014 konzentrieren. "Wir denken bereits über die kommende Saison nach", bestätigt Massa. "Das ist sehr wichtig, denn es gibt so viele Änderungen, dass wir bereits seit langer Zeit ein Team haben, das sich nur um das nächstjährige Auto kümmert. Wir müssen jetzt die Performance bei den kommenden Rennen abwarten, um herauszufinden, ob wir das aktuelle Auto weiterentwickeln sollen, oder uns voll auf 2014 konzentrieren werden."

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