Hülkenberg und Gutierrez sind nach einem durchwachsenen Start wegen Sepangs Streckencharakteristik zuversichtlich - WM-Punkte als Ziel
© Foto: xpbimages.com
Für Sauber war der Saisonauftakt am Wochenende in Australien alles andere als ein Erfolg. Nico Hülkenberg konnte wegen eines mysteriösen Defekts am Benzinsystem des C32 gar nicht erst starten, Esteban Gutierrez blieb bei seiner Grand-Prix-Premiere als 13. blass und handelte sich sogar Rundenrückstand ein. Umso besser für die noch bei den Wintertests hoch gewetteten Schweizer, dass sie den Eindruck schon am kommenden Wochenende beim zweiten Saisonlauf in Malaysia korrigieren können.
Hülkenbergs Bolide wurde für eine genaue Untersuchung in die Fabrik in Hinwil transportiert. In Sepang wird der Deutsche mit einem komplett neu aufgebauten Chassis antreten und ist dabei durchaus optimistisch: "Die Strecke hat im Vergleich zu Melbourne eine andere Charakteristik", erklärt der Emmericher, dem im Albert Park das ganze Wochenende über keine Wunderdinge gelungen waren. Im Qualifying verfehlte er das gesteckte Ziel Abschnitt drei um fast eine halbe Sekunde.
Der 25-Jährige glaubt, dass die Bahn in Malaysia dem C32 eher schmeckt: "Es ist eine schnelle Strecke mit vielen langgezogenen, schnellen Kurven, die unserem Auto liegen sollte", sagt er. Hülkenberg selbst kann auf eine gute Bilanz im Tropenstaat verweisen, schließlich holte er bei seinen zwei Starts 2010 im Williams und 2012 im Force India jeweils WM-Punkte. "Ansonsten ist Malaysia wegen der hohen Temperatur und Luftfeuchtigkeit immer eine Herausforderung für die Fahrer", ergänzt er.
Gutierrez erstmals auf bekanntem Terrain
Den Fans macht Hülkenberg Lust auf eine Menge Spektakel: "Letztlich gibt es dann noch die hohe Wahrscheinlichkeit des tropischen Regens, die für ein interessantes Rennen sorgen kann." Wahrscheinlich wäre Teamkollege Gutierrez froh, wenn er sich bei seinem zweiten Start in der Königsklasse nicht auch noch mit den Unwegbarkeiten der Natur herumschlagen müsste. Der Mexikaner hält Sepang für "eine gute Strecke", die er aus seiner Zeit in der Nachwuchsklasse GP2 kennt.
Er ist gespannt, wie sich die Piste mit einigen Pferdestärken mehr anfühlt: "Jetzt freue ich mich darauf, den Kurs in einem Formel-1-Auto zu fahren", so Gutierrez, der als GP2-Pilot an Ort und Stelle 2012 den zweiten Rang einfuhr. "Mit der Erfahrung, die ich in Melbourne sammeln konnte, werde ich mich nun darauf konzentrieren, wie ich mich als Fahrer noch verbessern kann", blickt Gutierrez voraus. Am Sonntag im Albert Park war er immerhin der beste Neuling im Rennklassement.
Herausforderung für die Reifen
Tom McCullough wird den Neuling darauf vorbereiten, was ihn erwartet: "Die Strecke in Sepang ist mittelschnell bis schnell. Der Kurs ist technisch sehr anspruchsvoll, weil es auch zwei lange Geraden gibt, wo hohe aerodynamische Effizienz gefragt ist", analysiert der leitende Ingenieur an der Strecke. "Zudem gibt es auch einige langsame Kurven. Diese Streckencharakteristik in Verbindung mit den hohen Temperaturen stellt eine große Herausforderung für die Reifen dar", so McCullough.
Der Sauber-Verantwortliche glaubt, dass der Zulieferer richtig reagiert habe, indem er die superweiche Version aus dem Sortiment für das Wochenende gestrichen hat: "Deshalb hält Pirelli die mittlere und die harte Mischung bereit. Eine Rolle spielt traditionell das Wetter, weil es oft am Nachmittag regnet. Unser Ziel ist es, mit beiden Fahrzeugen in die Punkte zu fahren." Wegen des mäßigen Erfolges in Melbourne plagt McCullough kein Unbehagen, wenn er auf Sepang blickt: "Wir freuen uns darauf zu sehen, wie der C32 unter diesen Bedingungen funktioniert."